Yeah!

May 22nd, 2007

…jiiha! yeah yeah!
Wenn das mal nicht schmackig wird!
Und natürlich richtungsweisend. Yeah!

Schielen? Nein, danke.

May 20th, 2007

… ist ja sehr nett gemeint, aber Christin und ich tragen bereits Brille und so weit ist es nun auch nicht vom Tourer … Tourser … Touraner (… kennt eigentlich jemand den korrekten adjektivischen Gebrauch zu Tours?) Bahnhof zur Jugendherberge.

In Tours verbrachten wir also das Wochenende. Schön da! Selbst die Loire freut sich und macht dort stellenweise Freudentänze mit Strudeln, Tosen und Spraddeln. Die Altstadt: schönschön, klein, verwinkelt, alt. Kathedrale, Chateau, alles da. Von der Jugendherberge sei hiermit abgeraten. Zugeraten dagegen sei zum Museum für zeitgenössische Kunst und zum Musée des Beaux Arts. Zufällig war Nacht der Museen, das war ganz spannend, denn die Kunststudenten hatten Installationen und allerhand zum Entdecken vorbereitet: so lagen da zum Beispiel Leute, die aus Bildern gefallen waren; von außen bezauberten Nymphen; Boxer schwitzten in der Postmoderne. Zudem wurde mit Gerüchen experimentiert, vom tropischen Kaugummi bis hin zu muffigen Nelken. Leitmotivisch fungierte dabei die Möse. Das klingt jetzt nicht schön, war aber so. Bäuschchen krauser Schamhaare parkten an klassischen Büsten bedeutender Menschen, wurden vorrangig jedoch unter Bildnissen nackter Damen installiert, denen es selbst an Schambehaarung ermangelte.

Weitere Metatags zu diesem Wochenende:
Schwulenparade, Sushi, Maki, Schneewittchen, Sex, Albinoschweine, Handtuch, Wahnsinn, Homöopathie, Vitikultur, Ohropax, Libération, Brasserie mit Teppich, Werden Klobrillen überbewertet?, Wetter, Geheimratsecken…

Gruselig

May 17th, 2007

… Werte wie Anstrengung und Verdienst als Fundament für die Würde des Menschen? Mit der Durchsetzung von Ordnung und Autorität die Schwachen schützen? Hä? Hab ich was verpasst?
„Ich werde die Unabhängigkeit und Identität Frankreichs verteidigen. Ich werde über den Respekt für die Autorität des Staates und seine Überparteilichkeit wachen.” So kurz drin im Amt und schon so gruselig. Vielen Nantaisern entzieht sich da auch der Sinn. Sie treffen sich also in Rudeln und besetzen, wie gestern abend am Place Commerce, zum Beispiel Schienen. Informieren: nantes.indymedia.org

Neue Mitbewohnerin!

May 15th, 2007

…so 10 cm lang, sehr beharrt, nachtaktiv, lange Fühler, diverse Beine (eine Million?) und grad in mein Schlafzimmer gerannt.
Wieso ausgerechnet ins Schlafzimmer!
Eigentlich wollte ich ja ne Weile nicht mehr WG.
Ihren Namen verrät sie auch nicht.
Eingebildete Schabe. Spinne. Ding.

Stuhlparade

May 14th, 2007

Ein besonders schönes Freilichtevent gab es am Sonnabend. Das hieß “Les belles chaises” und fand zum dritten Mal in Nantes statt. Soweit ich das verstanden habe, sponsorte die Stadt Stühle (schöne auch, so mit rotem Samt), um … genau, mal wieder Dialog anzuheizen und Kunst an den Nantaiser zu bringen. So trafen sich denn Künstler und Normalos und setzten ihre Bilder, Fotos, Skulpturen, Comics, auf Stühle. Nebenbei schepperte eine Opernsängerin Arien vom Balkon aus über den Mob. Woher der Fanfarenzug urplötzlich kam, weiß niemand mehr.
Übrigens wird Nantes nicht Kulturhauptstadt 2008. Stell sich das einer vor. Vielleicht aber 2009.

Literatur und Zahnpasta

May 10th, 2007

Morgens um halb 10 in La Rochelle. Wieso denn um halb 10 schon, fragt sich vielleicht der ein oder die andere. – Na weil’s in der Jugendherberge Frühstück überhaupt auch nur bis 9 gibt; da ist mensch wach um halb 10 in La Rochelle.
Schön da, übrigens. Fort Boyard in der Nähe, 1 Million Yachten, vielerlei historische Altlasten und immer dieses sympathische Grau überm Atlantik, der sich doch sehr zurückhält (weil eingebuchtet).
Was ham wir da gemacht drei Tage lang? Gelatschtgelesengepennt und uns von den demokratischen Schicksalsschlägen des Sonntags erholt. Zwischen den Stunden: private Lesungen fast vergessener Autoren wie Judith Hermann oder auch tiefsinnige Walser-Sätze (“Ich bin nicht schuld an dem, was ich schreibe.”) schmierten wir uns auf die Zahnbürste.
Es geht uns gut – bis zum nächsten Sonntag?!

Am Weltlachtag in Nantes

May 6th, 2007

„Bon bin, non, ça fait chier quoi!“ – „Laberrhababer.“ – „Demo am Place Royal.“ – „Ab.“ – „Nik Sarko!“ – „Wir sind Rue Crébillon, die schmeißen grad Bierdosen auf so Sarko-Bonzen, die Champagner aufm Balkon trinken…“ – „RETOUR!!! COURS!!!“ – „Krasse Sache so Adrenalin.“ – „Karsten et Aurélie, ils sont où?“ – „Achtung Leute, das ist Tränengas!“ – „Putain merde.“ – „Hust röchel“. – „Il vous reste de l’eau?“ – „Gruppendynamiken, ey…“ – „Jens?“ – „Wir sind Cours de 50 Otages. Die schmeißen hier grad die Fensterscheiben ein…“

„Kann ich auch noch ne Kippe, Ralf?“ – „In Paris geht’s auch ab.“ – „…rufen zum Generalstreik auf…“ – „Wie findest Dusn so hier?“ – „Hat was.“

Unangenehm:

May 4th, 2007

… Fahrradfahren auf der Route de Paris.

Da kann man sie nämlich ehrlich hassen lernen. In ihren stinkenden Bagnolen, die in Deutschland niemals nicht durch den TÜV kommen würden. Und wegen ihrer kruden Einparkmanöver, die zum Radikalbremsen zwingen. Und einem den Adrenalinspiegel veracht- bis –zwölffachen.

Und dann ist man ja schon gar nicht mehr so schüchtern wie am Anfang! Sondern schimpft munter drauf los, „Monsieur, ma aufpassen wär’ auch okee. Sie Arsch!“ Aber was kann Frau tun, wenn der Businessmann im schwarzen Toyota nur milde lächelnd raunt: „Mais que vous êtes belle, Mademoiselle…“ Also außer Zunge verschlucken, Kopf schütteln, perplex sein?
Belle? Nach 1,5 Stunden Fahrrad auf der Route Nationale? Nach einem Besuch beim altersdementen Konsul, der mir soviel Kohle abgeknöpft hat?

Mhm. Ich weiß nich ich weiß nich… die haben mich vielleicht beide angelogen? Jedenfalls frag ich mich ein weiteres Mal, ob dieses Machofrankreich bereit sein kann für eine Ségolène.

Gähn in den Mai

May 1st, 2007

Und wie verhält es sich jetzt? Was erzähl ich denn den Franzosen?
Walpurgisnacht, Hexentanzplatz, Maibowle, Wolle Petri?
„Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“? Kämpfen und feiern gleichzeitig – das könnte denen so gefallen. Erzähl ich vom 1. Mai in Kreuzberg? Oder davon, wie wir letztes Jahr am Steintor eingekesselt festsaßen? Vom Deeskalationsteam?

Wahrscheinlich werde ich heute sowieso niemanden treffen, am Tag der Arbeit ist die Stadt tot, da fahren nicht einmal Busse und Bahnen. Dazu heute Regen Regen Regen. Da passen mir die 17 Hippies grad gut: „Ticktack, immer wieder Mai, immer wieder geht’s vorbei. … Immer wieder endlos.“

Arm gegen Bein: 3 : 0

April 29th, 2007

„Menno!“, denkt sich das Bein, „So’n Scheiß! Schaff ich nie mit aufholen! Ätzkotz.“ Das Bein schimpft frustriert vor sich hin, während der Arm sich in seinem jüngsten Erfolg sonnt und triumphiert. Atlantikausflug sei dank ist er nämlich knackebraun geworden. Von oben bis unten. Und das bindet er nun jedem auf die Nase. „Hier, guckt alle her, wie schön braun ich schon geworden bin! Haha!“. Und alle gucken und sind beeindruckt. Nur auf das Bein achtet keiner. Das bleibt im Schatten. Verkriecht sich unter langen Hosen und schmiedet Rachepläne. ‚Lass erstmal den Juni kommen, den Juli, den August. Die langen Sommertage am Meer. Wenn die langen Hosen erst ihre Selbsthilfegruppetreffen am Strand veranstalten. Das wird meine Zeit werden!’ Lacht’s und geht auf ein Bier zum Kumpel Fuß. Kumpel Fuß, der heute besonders gut drauf ist – zu Recht!