Wer weiß schon immer genau, wo einem grad der Kopf steht? Du? Ey, dann unbedingt mal Erntge briefen! Die schielt nämlich seit Wochen genauso verdattert wie das vierohrige Schwein auf dem Bild in Richtung endlich Ferien. Die sind sowas von Zeit und angebracht, dass Erntge ganz vergessen hat, wo ihr der Kopf steht. Und wie viele sie eigentlich braucht für die kantigen Realitätsbrocken, die ihr seit geraumer Zeit um den einen hageln, von dem sie ganz sicher weiß, dass es ihn gibt. In dem jedenfalls hat sich das Ferienmotto festgetackert. Das ist letzte Woche vom Hinterkopf in den Vorderkopf umgezogen und urselt da freundlich vor sich hin und stellt alles andere in den nasskalten Herbstschatten. Es lautet: Saufen und Sauna! Und der Countdown läuft.
Author Archive
Wie viele Köpfe?
Sunday, September 23rd, 201218 danke.
Saturday, September 15th, 2012Den hellsten Moment an Dunkeldonnerstagen, also wenn die Augen so brennen und die Ohren so schwirren und der Fuß noch so halb auf dem Gaspedal hängt, erlebt Erntgi mit 18 Metzgern. In Ruhe. Auffe Couch. Analog. Wie, kennt Ihr noch nich? Macht mal hier: kennenlernen. Es ist unglaublich. Großartig. Erntge ist hin und weg und bleibt treuste Leserin. We Theodor! We Adore you!!
Nein is blöd.
Tuesday, September 4th, 2012
In der Zeit, als Erntge noch Bewerbungen baute, für Leute, die diese niemals lasen, hatte sie Annas Spruch getröstet: „Jedes Nein ist auch ein Ja für die Zukunft!“ – gelacht hatten dann Anna und Erntge und ein Glück is der ganze Scheiß vorbei.
Als Erntge nun am Wochenende auf der Hochzeit das Walfischballett mittanzte, grad als Krongold in der Abendsonne fischelfengleich übers Wasser schwob, da fiel Erntge auf, dass sie sehr glücklich war über Anlass und Motto der Party: Ja! – Ganz einfach, kein Schnickschnack und überhaupt totale nowness. Ja!
Das doofe Nein nämlich einfach mal stehen lassen, erst gar nicht mehr einbinden in den Kontext, machen! „Darf’s heut etwas mehr sein?“ –„ Ja!“ Bei so einem Partymotto kommen viele feuchte Stirnen, Augen und Hände zustande und berauscht fühlt es sich an wie im Film, wenn den ausgelassen lachenden Stars immer so die Schweißtropfen von der Stirn zeitlupen, wenn alles so wahnsinnig einmalig erscheint.
Ja also! Zu Zukunft, Tanz und Hanne Haller.
Digital wär besser.
Saturday, August 25th, 2012„Ich mach jetzt wieder mehr analog“, steht auf der Postkarte. Am Küchentisch grinst Erntge und macht sich klar, dass digital ja nun schon länger hinter ihr liegt. Das waren noch Zeiten. Digital hat unglaubliche Vorteile. Allein Zwischenspeichern. Korrigieren. Wegschmeißen in den Papierkorb. Wiederaufnehmen nach Pause. Überhaupt das Ganze als Prozess. Großartig! Und was nicht hinhaut, wird steuerungaltentfernt.
Ein Königreich für ESC im Schulalltag! Der is aber analog. Und analog is grad schwer. Wenn Erntge könnte, würde sie den Moment steuerungaltentfernen, als sie mitgenickt hat, ohne noch mal nachzufragen. Jetzt soll sie über Abschiebungen entscheiden. Von Kids, die, egal ob nach hinten oder nach vorne geguckt, nur Bittergrütze umgibt.
Der Schulalltag wäre digital auf jeden Fall entspannter: 23 mails gleichzeitig im Posteingang ist definitiv anders als 23 Halbgroße, die gleichzeitig an Erntge zerbeln und ziehen und immer so laut. Und wieso stolpern kleine Menschen eigentlich die ganze Zeit, verdrehen sich Knie und prellen sich Hüften? Beim digitalen Ballern am Rechner passiert so was sicher seltener …
Fachgeschäft für Fellverlängerung? Shampoo?
Sunday, August 19th, 2012Den Schulalltag kann man übrigens gar nicht streicheln! In Sekundenschnelle speikt sich sein flauschiges Fell auf zum spitzgedornten Panzer. Mit mehr als 1000 Möglichkeiten, sich derb dran wehzutun. Der Schulalltag ist überhaupt ein sehr seltsames Tier: kann gleichzeitig mit dem Schwanz wedeln und die Zähne fletschen. Von fern so niedlich und zutraulich, dichte bei so unberechenbar und unstet.
Erntge hat sich die Woche doll wehgetan am Wechselfell des Wandeltiers und hat sich drei Sachen überlegt, wie sie das nun vermeiden will. Erntge muss sich klarmachen, dass sie kein Kind an seinen bescheuerten Eltern vorbeiretten kann. Erntge muss sich abgewöhnen anzunehmen, sie könne überhaupt Kinder retten. Erntge braucht dringend ein gutes Fellwachstumshampoo oder so. Ihrs muss noch dicker werden.
And dance, banana!
Thursday, August 9th, 2012Juhu! Drei tolle Tage verbrachte Erntgo mit einer bunten Rasselbande, die jetzt ihre ist. Ins wilde Glashagen ging es, wo wir drei Tage lang viel Platz und noch mehr Wiese und Feld zum Kennenlernen hatten. Erntge hat sich nebenbei dreifach qualifiziert: zur Expertin für Rudelkochen, zur OP-Schwester für ambulante Holzsplitteroperationen aus Füßen, und zur lebenden Spiel-, Putz- und Gebrauchsanleitung. Yeah.
Und wie lustig Kinder sein können! Denen fällt immer allerhand ein. Zum Beispiel um halb 4 nachts, dass sie nun dringend zum Arzt gefahren werden müssen. Oder dass sie urplötzlich einäugig erblindet seien – und zwar während der größten Putzparty des Jahres. Wie schön zu sehen, wie schüchtern es plötzlich aus den breitesten Mäulern fiept, sobald ein Sologang zur Nachtwanderung ansteht.
Erntge freut sich über ganz viel. Zum Beispiel darüber, wie anders Kinderzeit vergeht, über Ohrwürmer, die wir wieder mit in die Schule nehmen werden und über geheime persönliche Energiereserven, die nu natürlich komplett aufgebraucht sind: dagegen hilft Vanilleeis in der Badewanne und schlafen. Vanilleeis lief schomma super.
Gesucht: Tri- bis Quartlokation.
Wednesday, August 1st, 2012Erntge würde sich gerne drei- bis vierteilen. An mehreren Orten gleichzeitig sein. Kennt sich jemand aus? Teleportation? Quantenverschränkung? Ohne Flugzeug. Stressarm, wenn’s geht. Bis Samstag wär gut.
Milchig-beige passé. Danke.
Saturday, July 28th, 2012Nach all den Jahren ist es endlich passiert! Erst Zeh, dann Knie und, nach mittelfristiger Pause, der ganze kalkleistige, der ganze milchig-beige Rest! Sensationell erquicklich drin im Karibiktraum Ostsee: quallenarm und dank ablandigen Winds einleuchtend klar. Harrrrrrr. Endlich endlich endlich. Drei Sonnencremesandpeelings und wenige strohmattige Haarhelme später is er endlich in Kopf und Korpus angekommen und tiriliert und feiert. Begleitung hatte Erntgi auch. J trug einen schicken Sonnenhut, schminkte Erntgi irritierende smoky eyes und spendierte auch noch diamantenen Nagellack. Wonne! Es kann nicht oft genug gesagt werden.
Sonderbares vor sich Hinsommern.
Tuesday, July 24th, 2012
Erntge unterwegs: endlos Kniffel würfeln, Pfifferlinge putzen, Schlagsahne vom Turnschuh schlecken, Erdbeertorte kaun, Zelt baun, Feuerei moderat, massig Jungverwandte, Frau Matzke aus Malchin gesucht, in den Wald kackt ein junger Flankengott. Erntge wieder da: Amseln randaliern auf der Wiese, Norbert vermisst, junges Strohwitwendasein, ein anrollender Laster voll Arbeit. (Es scheppert schon.) Dennoch ausgiebig Anlass zur Freude zumal endlich Temperatur.
Das exzessive Ostseezelten.
Monday, July 16th, 2012Es war ein Mal ein exzessives Ostseezelten. Das krachte extravagante Frisuren. Machte aus Lagerfeuern Horrorfilme. Und aus Grillmahlzeiten Körperpeeling. Das exzessive Ostseezelten begann mit großem Radau und endete mit größerer Mattigkeit. Zwischendrin wurde gefeiert: Wiedersehen, Alter, Jugend, keine Mückenstiche, Drainagetechniken gegen Ertrinken im Schlaf, die Willkommnung des ersten Reisebusses auf dem Hof, das eigene Gedächtnis und darin versunkene Ärzte-Songschätze sowie auch noch die sagenhafte und vor allem gleichzeitige Geburt und Auferstehung der Harald Krischna Fangemeinde. Erntge machte eine ihrer steilen Entdeckungen* und wischte das allererste Mal in ihrem Leben einem Kind den Hintern ab. Die unzweifelhafte Hauptrolle des Ostseezeltens spielte jedoch ein divenhafter Wind, der sich selbst wenig schüchtern als Orkan vorstellen würde und das wäre dann auch irgendwie wahr. Nach soviel Wind (buh!) und Sozialem (juhu!) muss Erntge dringend ausschlafen und zeigt Euch hier exklusive Jetzigkeiten der letzten Tage. Mit und ohne.
*Milchkaffee schlürft sich noch besser, wenn der Trinkhalm im unteren Drittel des Schaumbereichs angesetzt wird. So kann Kaffee UND Schaum gleichzeitig den Weg durchs Rohr in den Hals finden; lästige Verbrennungen des Gaumens werden sicher vermieden.