Startsignal. An.
Dreimal snooze. Und hoch.
Zähne zuerst, Rest Dusche.
Müsli – Tee – Überschriften scannen.
Raus. Fahrrad. Grün. Rot. Brücke.
Berg hoch. Und rein. (In time.)
Tach Sie!, Tach du!, Hallo!, Na?, Na denn.
Kurs 1, Kurs 2, Kurs 3, Kurs 4.
Kaffee: Jaja, achja, mhm, ganz recht.
Kurs 5, Kurs 6.
Fahrrad. Berg runter. Brücke. Rot. Grün.
Mahlzeit.
Vorbereitung Kurs 7, 8, 9.
Bett.
Startsignal programmieren.
Aus.
Autopilot.
October 10th, 2008Ihm ist es egal, aber…
September 29th, 2008…Kleider machen Leute. Das ist so. Das haben wir seit 1874 schwarz auf weiß und nur Narren oder Hochstapler behaupten von sich, jedem Menschen gleich neutral und gleich politisch korrekt entgegenzutreten. Weil Kleider also Leute machen, verfüge ich, insbesondere seit ich bei den privilegierten Kapitalismusstudenten arbeite, also seit Neustem, über eine Hand voll neuer Kleider. Die sind durchweg mausgrau und manchmal gebügelt. Mausgrau wirkt nämlich irgendwie korrekt (rot schockiert, grün ist unseriös, blau macht blass) und Bügelfalte steht schließlich für Erfolg. Freitags nehmen mich nun also alle ernst, wenn ich durch die Flure klick-klacke und mich grüßen nun Menschen, deren Namen ich sonst nur in geschriebener Form sehe.
Das ist so alles okay und auch ein bisschen lustig. Der Konflikt kam erst Freitag. Mit den Fieberviren schoss mir nämlich ein, dass natürlich auch Körper Leute machen. Alle Dicken sind schließlich träge und dumm, alle Dünnen rastlos und obsessiv, die Pickligen gefrustet, die Alten dement usw. usf. – da haben wir ja ebenfalls eine schön-schmaddrige Schubkarre voller Vorurteile. Körper machen Leute. Und meiner ist jetzt krank! Gerötete Wangen, Klingonen-Nase (hab ich von Anna geklaut das Wort, schön Gruß!), geschwollene Nebenhöhlen, fiebrige Augen – aber was sagt das jetzt über mich aus? Eigentlich ist diese Erkältung nämlich total falsch. Schließlich war ich viel draußen, aß Vitamin an Vitamin, trieb Sport!!! Konflikt…
Fazit: Fitte Körper gibs nich im Laden zu kaufen. Und für den Kampf gegen gängige Vorurteile braucht man einen klaren Kopf.
Und eben keinen ver-vir-ten.
ez3kiel
September 20th, 2008Oh, welch Wonne. Erntge stand auf vom Schreibtisch und ging rein in die Abrisshalle. Achso, war gar nicht Abrisshalle, war Lagerhalle, war Kunst. War im Rahmen des Scopitone-Festivals, das findet immer statt im September. Und wen gab’s? Ez3kiel gab’s und Erntge überlegt sich, mal wieder Groupie zu werden.
Wegen der irrwitzigen Musi, wegen der wahnwitzigen Grafikprojektion UND weil ihr eineinhalb Stunden lang der Mund offen stand und das Knie zuckte. Und dann das andere. Und dann der Kopf. Und dann alles.
Und weil die Guten ihre Bühne noch selbst abbauen. Und so schöne Mädels ausgesucht haben, zum an die Wand projizieren und verzerren. Und auch diese unglaublichen Ballerinas, die alle in den See der Zeichen fallen.
Und weil sie diese enorme Plastekugel ins Publikum geschmissen haben zum mit spielen und kaputtmachen.
Und weil die beiden Schlagzeuger sich wie nur was bebattlet haben. Ja bebattlet. Das kommt von englisch to battle und ist genau was ich mein.
Und weil sie sich das Beste für die Zugabe aufgespart haben, sodass ein jedem die Endorphine hüpften zur Verabschiedung.
Ez3kiel ist toll.
Französischer Elektro, der durch Breite (Schlaflied bis Hardcore) und Präzision (siehe dazu auch deren feinst ausgetüftelte website ) besticht und eines jeden Herz höher schlagen lässt. Das merkt man, wenn man sich beim Konzert kurz die Hand auf den Hals legt und einem der Bass bis ins Knochenmark wummert. Das kann man sich aber auch vorstellen, wenn man sich Hörbeispiel 1 und Hörbeispiel 2 zu Gemüte führt. Wahrhaft, es ist ein Traum.
Hiersein.
September 18th, 2008Der Pakt mit dem Hiersein ist also aufgegangen. Zeigt sich in einem Alltag, der rast. Ganze Tage vor Studenten, an Computern, zwischen Büros, in Cafés, auf dem Fahrrad, mit vier Projektanträgen in der Hand und eintausend Ideen im Kopf. Die Tage sind voll. Die Nächte sind kurz und ohne Träume. Die Spüle ist kaputt und das Handy auch irgendwie. Das macht aber nix, das hält auf Trab, das hält gesund. Gesund wird es sich bis in den Advent pesen. Und Pausen werden geplant.
Juliette.
September 6th, 2008Zwei Monate lang hat sie mich nun angelacht. Vom Zentrum dieses Zimmers aus. In dem der Sommer schlief. Ihr braunes Haar fällt in Locken auf die schmalen Schultern. Die Augen sind umrandet von kleinen Lachfältchen, ganz klein. Ihr Mund ist pure Lebensfreude. Und schön. Juliette hat nur Paris im Kopf, das Zentrum dieser anderen Welt. In der es anders ist. In der mir immer etwas fehlt. Juliette kennt die Zukunft. Steht für Ende und Anfang in einem. Macht es leichter.
Einen Sommer lang habe ich sie mir sehr genau angesehen. Sie lachte mich an. Lachte mich aus. Zwinkerte mir zu. Einmal hab ich nachts ihr Juchzen gehört. Um in Juliettes Welt zu kommen, muss ich Juliette verlassen. Lieber betrachtete ich sie weiter von hier aus…
Von Klarinettengöttern.
August 29th, 2008In Rostock wird man oft angenehm überrascht. Will man grad noch mit dem Fuß aufstampfen, da es im einzigen Kulturkino der Stadt keine Karten mehr für den heiß ersehnten Film zu kaufen gibt (AUS-VER-KAUFT!), grinsen als Ausgleich häufig unerwartet andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung um die Ecke. Gestern lugte Giora Feidman. Der nämlich gibt in seiner Funktion als weltberühmter Klarinettist und Vertreter der Klezmer Musik, grad an der Hochschule für Musik und Theater einen Meisterkurs. Und entschied sich am gestrigen Abend zu einem spontanen Nachtkonzert für lau im schönen, alten Gemäuer der HMT. Welch Plaisir für Auge und Ohr!
Film gibs dann morgen.
Brunnenstr. 7
August 21st, 2008Zwei.
August 19th, 2008Mit dem Klapprad rappeln wir durch die Stadt. Entlang an der Amstel. Ahh. Drüber über die zahllosen Brücken. Ohh. Und angerempelt wird, wer die Nase bei voller Fahrt zu lang in die Coffeeshopfenster steckt. Autsch! Niederländer verhuren übrigens Häuser. Und stellen sich an offene Mikrofone, auch wenn das anderen im Ohr weh tut. Und sonst? Maoz natürlich.
Amsterdam Eins.
August 18th, 2008Mit den Erinnerungen an das schönste Freygang Openair des Jahres goes Erntge Amterdam for girlie-action. Die Sonne lässt sich noch bisschen bitten, doch Hit des Tages, neben dem schönen Gespräch über Jesus Christus: Maoz. Das muss man machen. Das ist gut. Das könnte einem fehlen, kennt man’s erst und wohnt dann aber wieder fernab.
Das schwere Heute.
August 14th, 2008Hedonismus kann auch weh tun. Gestern schon ein bisschen. Heute schon ein bisschen mehr. Vielleicht lag’s ja am Wein, vielleicht am Schnaps, vielleicht am „Aaah! Weißt du noch damals!“. Genau. Ich hatte dir die Haare geschnitten, du hattest mir die Haare geschnitten. Und alle Wege standen offen. Und nebenan saßen die Rockstars. Es war lustig. Aber dann ist was verlustig gegangen. Vielleicht die Lust aufs ewige Schielen ins Vergangene,
in das, was nicht mehr ist. Nicht mehr ist.
Vergangenheit adé,
Zukunft o.k.,
Präsens tut weh.
Oder nur Kater? Sowas passiert.
Und nein, der Sommer ist noch nicht vorbei!