Schuhe an, geht los!

January 31st, 2011


Ihr Guten. Ihr wisst es längst und nun ist auch endlich die Zeit hinterhergehinkt: wir düsen los!!!
Erntgi verabschiedet sich ins Abenteuer mit dem Liebsten und wilden Ideen von Hängematten, Kakerlaken, waghalsigen Busfahrern und verlorenen Dschungelstädten. Dem Magen flaut’s bereits, denn die Schmetterlinge klappern sich drin lustig einen zurecht. Beste Voraussetzungen, oder?
Im Frühling sind wir jedenfalls wieder da und freuen uns auf Bier mit Euch! Auf der Wiese, am Strand oder beim Elefanten. Wer bissken mitreisen möchte, schaut ab und zu hier oder hier.
Delüxe Umärmelage: von Eurer Erntge.

Quiz des Tages.

January 26th, 2011

1. Wie lange geht Vorfreude in ideal?
a) 8 Minuten
b) 8 Tage
c) 8 Wochen

2. Wer sollte sich gegen Langzeit-Thromboseflüge selbst spritzen?
a) alle
b) Frauen zwischen 35-60
c) nur Erntges

3. Farc, ELN & Paramilitärs. – Ist weniger wissen mehr?
a) ja, denn was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß
b) nein, denn wir spielen hier nicht im Sand

Am amorphsten.

January 24th, 2011

Draußen an der Ostsee ist grad wie drinnen bei Erntge. Ein bewegungsloses Zwischenwas. Kein Wind. Ob der Sturm war oder kommt – keine Ahnung. Ein eindeutiger Aggregatzustand könnte vieles einfacher machen. Denkt es sich. Die Ostsee macht ja clever zwischen flüssig und fest. Bei Erntge aber… is irgendwie alles nur amorph. Keine geordneten Strukturen, paar unregelmäßige Muster und die Dichte lässt zu wünschen übrig… pfff. Wer weiß schon Physik! Hoffen soll aber gedurft werden, dass so eine Aerodynamik beim Flugzeugabheben alles verändern können kann. Soll.

Valesko Reist-Stetig. (1)

January 17th, 2011

Es war einmal ein Frosch, der Valesko Reist hieß und die Freiheit liebte. Als er noch klein war, fühlte sich das Leben auf seinem Planeten schon eng an: Valesko kannte bald alle Tümpel, alle Tiere, alle Wege und hüpfte immer wieder gegen die Wände, die seine Welt begrenzten. Valesko fasste sich also ein Herz, setzte an und sprang. Und ließ zurück, was er bis dahin kannte.

Auch wenn ihm das Reisen manchmal beschwerlich war, weil seine Füße schmerzten und er nicht immer wusste, welche Richtung er einschlagen sollte, gewöhnte sich Valesko an das Unterwegs und freute sich darüber, seinen Weg selbst zu bestimmen. Viele Planeten erschienen ihm erstaunlich, manche nobel und andere unberechenbar. Auf seiner Reise lernte Valesko schließlich die Welt und sich selbst kennen.

Eines Tages geschah es, dass Valeskos Sprung ihn wieder auf seinen Heimatplaneten katapultierte. Er hatte die ganze Welt gesehen! Valesko war ganz fiebrig, so freute ihn das Wiedersehen mit dem Alt-Bekannten. Hier kannte er alle Tümpel, alle Tiere, alle Wege. Beinahe vergaß Valesko sogar, wie eng ihm diese Welt einst gewesen war. Da lachte ihm plötzlich die Jungfröschin Statiska Stetig laut ins Gesicht: „Valesko, du bist ja im Kreis gehüpft!“

Valesko schlug sich auf den Froschschenkel und küsste Statiska auf den Mund. Ihre Hochzeitsreise verbrachten die beiden am fernen Waldsee, denn auch Statiska mochte das Reisen. Die beiden verbrachten eine gute Zeit, denn überall wohin sie kamen, gab es immer fröhliche Wiedersehensfreuden und berauschende Abschiedsfeiern. Bis Statiska eines Tages nicht mehr wusste, wo sie eigentlich war. An diesem Tag stellte Valesko fest, dass er statt überall, nirgends zuhause war.

(Fortsetzung folgt.)

Seidenmattes Jetzt.

January 3rd, 2011

Der Körper schert sich nicht um den Geist. Lahmt banal nur hinterher. Fast peinlich. (Sollte, wer fiebert, besser lesen als schreiben?) Statt Pilze sind Jazz wachsen fremder Leute Krokodilstränen an den Bäumen. Einsammeln? Zuschauen, wie sie vom Winde verwehen? Aus dem traditionellen Tischfeuerwerk ist die Frage nach dem Verbleib der Windeln geworden, Tanzmusik kommt jetzt aus Kindermündern und ist gar keine. Oder aber ausschließlich Müttern und Vätern reserviert. Die anderen: Manja, Anja, Sanja und Tanja: gestern noch jung, heute in alle Himmelsrichtungen verteilt, stellen sich dumpf Fragen über ihre Eltern. Und sind mit sich selbst vor allem eins: unsicher. Wer nicht arbeitet und/oder fiebert, hat viel Zeit. Erntge ritzt sich jedenfalls keinen Namen in ihren Arm. Doch vorbefreut heimlich das klirrendklare Morgen.

Tach Zukunft!

December 28th, 2010


Kurz vor Schluss nochma Entzückend-Überraschendes: wir haben einen neuen Mitbewohner! Er heißt Miro und ist: neu! Noch wohnt er mit seinen Eltern um die Ecke, aber der Einzieh-Deal steht schon länger. Seine Größe (58cm, 4 Kilo) ist praktisch und platzsparend. Wir haben uns vorhin kurz gesehen und er macht auf mich einen sehr sympathischen Eindruck: Miro scheint seinen eigenen Kopf zu haben, redet nicht viel und macht sich aus Terminen oder überhaupt seiner Umwelt bisher wenig bis nix. Oft chillt er mit geschlossenen Augen und lässt andere für sich machen. Machen die dann auch. Beneidenswert! Auch, dass er alles, was er macht, zum ersten Mal macht! Muss schön sein, denn gibt ja doch allerhand zu entdecken auf diesem Erdenrund. Wenn Miro ersma rausgekriegt hat, wie lächeln geht, dann wird der hier der Hahn im WG-Korb, soviel is klar. Schön!
Sodenn! Mit diesen frohen Neuigkeiten geht Erntgis kleines Revolutionsjahr 2010 zu Ende und schafft Platz für das nächste große Vorhaben! Zwei Monate Kolumbienreiserei wird es geben, und zwar in ganz besonnen-beherzter Begleitung.

Lasst es Euch gut gehen und schlittert gut rein in ein bahnbrechend-vielversprechendes neues Jahr, in dem mal wieder alles möglich ist!
Eure Erntge.

Lieber Ayman Harper,

December 20th, 2010


schön Dank fürs Stück im Hau gestern abend! Tanztheater ist eigentlich nix womit ich besonders viel Erfahrung hätt, aber schon die Ankündigung von (theLID hatte mich ganz schön angefixt. Eigentlich bin ich wohl vor allm wegen der Musi gekomm, weil ich finds irgendwie immer fein, wenn wer live auf der Bühne Ton gibt. Und Bühne kann ja auch ma Wohnzimmer sein. Wie Samstag auf dieser Privatparty, wo mehrere Bands lustig verkabelt zwischen Sofa und Stehlampe spielten. War natürlich nich son steiler experimenteller Elektro wie bei Dir gestern abend, ich mein, Matmos macht ja wohl auch mehr auf Geräusch und Effekt, ne? Die hatten ja wohl auch ma mit Björk, wa? Puh! Na jedenfalls. Fand ichs super und das wollt ich Dir ma sagen.

Nachdem Du uns im ersten Teil erklärt hast, dass Körper Geräusche machen können und auf Geräusche reagieren, gings ja wohl im zweiten Teil richtig ab! Welche Dynamik da plötzlich so ein paar Bässe auslösen, ja? Wow. Da saß keiner still, glaub ich. Dein raschelndes Zeitungspapierkostüm war ja wohl knüllermäßig, auch Dein Tanz in Besenborstensohlen auf der verstärkten Blechplatte.
Wobei ich ja meistens auf Deinen Tänzerkumpel gucken musste, der war ja oft ganz schön aufragend angezogen: als schmetternde Diva hinter Plexiglas, im Anzug aus Alufolie und später als Alien mit überdimensioniertem Kopf. Was war das eigentlich für ein krassko glänzendes knisterndes Papier, aus dem ihr seine Kostüme gebaut habt? Passte jedenfalls in gold und silber großartig zu seiner braunen bemuskelten Haut. (Ich glaub, bei Tanztheater geht’s auch viel um Körperästhetik, ja?)
Das Bild von ihm im halben Hochzeitskleid war ganz toll. Keine Ahnung, wo dieses Bild herkommt, vom schwarzen Mann im Hochzeitskleid ab Hüften, mit kurzen Haaren und freiem Oberkörper und Hackenschuhen, der über die Bühne oder überhaupt irgendwo langpest. Großartig! Unglaublich fetziges, starkes Bild, das hängen bleibt. Auch sein Intermezzo mit dem enorm langen beweglichen Plastikrohr war unglaublich.

Ey und Ayman, als Du am Ende das ganze Chaos (inklusive Publikum) so zackig mit fettem Tape zugeklebt hast, an dem dann immer auch so Fetzen Deines Kostüms hängen blieben, – ey, das war der Knüller! Als hättest Du wie in diesen amerikanischen Filmen einen Ort des Verbrechens markieren und nach außen abschirmen wollen. Als wäre das ganze zuvore Chaos aus Musik und improvisierter Bewegung ein Verbrechen gewesen, weil es verstört hat und ohne Regeln war: die Metalldrehscheibe, die Kabelkrake, die tausend nutzlosen kleinen Gegenstände, mit denen vorher flüchtig oder eindringlich Ton entstanden war, die beiden Nerds am Rechner und der Alien, die sich nach Belieben gegenseitig Impulse gesendet und jeweils reagiert hatten. Als wärst Du in Deinem Anzug aus Zeitungsfetz so eine Art Kontrollinstanz gewesen: jemand der Schubladen liebt und deswegen Ordnungsgesetze vorschreibt und dann durchdreht, wenn etwas nicht in seine Schubladen passt (Kulturkritiker, alle Ordnungshüter). Deswegen hast Du vielleicht auch den wankend-tänzelnden Traum-Alien unter die zuckende Knisterfolie getackert mit Deinem Tape, hast ihn so eingesperrt, ihm seine Freiheit genommen und umgebracht. Was anders und nicht fassbar ist, muss schließlich weg. Großes apokalyptisches Tamtam schließlich und dann, still, eine verlassene, verwüstete Bühne.

Mir ging jedenfalls das Herz auf, als es am Ende wieder unter der Folie knisterte und daraus, wie aus einem Kokon, ein neuer, nackter Mensch schlüpfte. Der sich fürs verlassene Chaos auf der Bühne interessierte und dem ich ganz stark zutrau, dass er nach der Katastrophe was Neues schafft. Mensch. Toller Ausblick, schön Dank!

Deine Erntge.

The weltschlechts tourist guide.

December 15th, 2010

Das mit dem Medienvertrauen ist allgemein so eine Sache. Hinter jedem Buchstaben steckt ja auch immer jemand, der ihn gezimmert hat, der wo zugehört und eventuell von wem bezahlt (geknebelt, bedrückt) wird. Gedanken sind im Idealfall frei, was ja ganz gut ist, mit Buchstaben lassen sie sich aber in jedes beliebige Corporate Design oder Denkmuster pressen und für eine gewisse Zeit konservieren.

Das mit dem Medienvertrauen ist aber auch im Speziellen so eine Sache. Wenn Erntgi beispielsweise eine Reise nach Kolumbien plant, dann ist sie auf Informationen von anderen angewiesen. An Medien fehlt es wahrlich nicht, doch nicht immer klappt das auch mit dem Vertrauen. (Ey, welche verkappte Bindung unterhalten eigentlich Vertrauen und Kompetenz?) Na jedenfalls! Vergesst den lonely planet zu Kolumbien. Das geht nicht. Also, vielleicht grad so als Erheiterung:

Is it safe? Short answer: yes. Fine print: anything can happen. Just as anything can happen in your home country, so too it can happen in Colombia. (13) – Vielen Dank für diese Information!

Lots of travelers head to Colombia to take drugs. Cocaine is cheap, so why not? (…) (14) – Ja, …. äh, warum eigentlich nicht?

If you see a mariachi, you might not want to ask him to show you what’s in his guitar case. (31) – Verstehe, wegen der Drogen, aber… sind Mariachi nich Mexiko?

Infrastructure is excellent, the roads are good and the water generally safe to drink. (34) – Moment, hatte ich da eben im anderen Buch nicht das Gegenteil gelesen?

Colombia may not be the biggest country in the world, but it’s no lightweight. (51) – Ey…. auf was waren denn bitte die Autoren??

Ein besseres Gefühl fernab von ungläubigem Kopfschütteln und lautgehalstem Lachanfall vermittelt der Nah Dran Reiseführer zu Kolumbien (Braune, Semper, 2009) und die Berichte derer, die schon mal dort waren. Puh!

Me parece muy bien.

December 9th, 2010

En primavera la temperatura media es de 20 grados. Y en otoño unos 20 grados también. El verano es caliente todavía. Unos 28 grados. En invierno no hace frío, la temperatura oscila entre los 16 y 18 grados. Claro que hay unos vientos de norte y la nieve en la montaña, pero depende de la región. En general tenemos un clima muy suave.

Muahhh!

December 2nd, 2010

Ey, Erntgi is ganz aufgeregt. So richtig, ey. Konzentriert sich gar nich, guckt immer nur grinsend in graue U-Bahn-Gesichter oder aus dem Fenster. Strohballenförmig heiterts Schnee aufs Terrain. Das Fahrrad im Hof is kaum noch zu sehen. -Is gar nich mehr zu sehen, hat Erntgi nämlich schon in Keller gestellt. Ganz schusselich isse. Und grinst. Und ab und zu sprudelts laut Töne, meistens so im AAAAAHHHHH-Bereich. Kopfschüttelnde Reaktionen machen Erntgi nix. Denn Erntgi jubelt Heiterkeit. Und hat was ganz Großes vor! Was ganz ganz Großes … ey!