Archive for the ‘nantes news.’ Category

Und los!

Wednesday, July 8th, 2009

Und auf die letzten Zentimeter kommt es also doch noch, das angenehme Kribbeln, das sich so gern neben gepackte Koffer gesellt, wenn es in den Urlaub geht. Beides, Kribbeln und Koffer hief ich jetzt ersma nach Paris, es geht quasi schon los! Euch allen dufte Ferien mit allerhand Unsinn und Tralala, es kann der schönste Sommer des Jahres werden!

Urlaub vo(r)m Urlaub.

Saturday, July 4th, 2009

Eine Woche Familie hier. Desaströs? – Mitnichten! Schlimm? – Von wegen! Anstrengend? – Na ein bisschen. Und nach dem Urlaub ist also vor dem Urlaub und alles ist wie immer unklar, aber inzwischen gefällt die Idee mehr und mehr, dass wenn nichts klar, alles möglich ist. Soweit so gut. Wer dieses Jahr wie ich noch keine Sommerpläne hat: Nantes ist ganz schön, auch die Umgebung. Butz wär auch da – einfach melden.

Der golfe du Morbihan. Ostseeverwöhnte lässt der relativ kalt, gibt nämlich auch Ebbe und viel zu viele Steine. Und alienartige Algen und Schlingpflanzen, außerdem riskiert man beim Baden Zehen zu lassen wegen der Krebse. (5m x 6m.) (Mindestens.)

Côte Sauvage auf der Presqu’île (Fastinsel) Quiberon. Da gischt’s und tost’s und spraddelt’s. Da lässt sich’s gut aushalten bei 30 Grad. Und is auch besser als Fernsehn.

Und dann ist ja immer noch Kunstfestival in Nantes. Da tummeln sich also nicht nur Wölfe auf den Schlossparkbänken, nein, wie man hier schön auf dem Foto erkennen kann, tummeln sich auch Vöglein auf verstärkten, nachgehallten E-Gitarren und machen so Musik. Spitzenidee das!

Facebook Mahnwachen?

Friday, June 26th, 2009

Ok, gleich im Vorfeld: ich habe ihn immer leidenschaftlich gehasst. So mit Schmackes und innerlicher Regung. Geschimpft hab ich wie ein Rohrspatz. Dabei hatte ich es sogar ernsthaft versucht, bis mir allerdings Blut aus den Ohren kam. Dann war’s vorbei. Ich konnte ihn einfach nie ertragen, also gelassen weiterhassen. Braucht der Mensch ja auch. Einen zum so richtig hassen. Und nun ist er also tot und ich hass schon wieder den ganzen Firlefanz drumrum. Die Milliarden Fotos seines Aufstiegs und Falls, seine Nasenkatastrophe, seine verkackte Kindheit, der ganze Mist, die ganze Bande, weil der hat ja auch noch diverse Geschwister, die irgendwie auch berühmt sind, wobei aber niemand weiß wieso.
Und dann hab ich mich aber doch kurz amüsiert! Nicht nur, dass das Internetz (naja, LA Times, Wikipedia und Twitter) fast zusammenbricht, sondern: Facebook Mahnwachen!! Yea-heah! Über so was freu ich mich wirklich. (Facebook hass ich nämlich auch und aus Minus und Minus wird manchmal Plus.) Das doch eine der tollsten Ideen der Welt! Das erscheint mir ganz logisch, dass Leute, die Michael Jackson verehren, sich nun online an den imaginierten Händen halten, sich auf die eingebildeten Schultern klopfen und zusammen mit Fremden jemanden bemahnwachen, der überhaupt nicht da ist, der eigentlich überhaupt nie da war. Vielleicht gibt’s ja dann auch Schweigeminuten, in denen dann mal nicht getippt oder die photographische Dokumentation der persönlich geleisteten Trauerarbeit (mit Taschentuch vorm Poster des King of Pop) nicht hochgeladen werden darf. Macht ja auch Sinn und hilft bestimmt weiter. Na ich bin froh, dass meine Helden alle schon lange tot sind.

Und es war Sommer…

Monday, June 22nd, 2009

… ja ok, nich das erste Mal im Leben. Aber jenes Dideldideldidel was dann getarnt als Gitarrensolo folgt, das passt schon gut in die letzten Tage hier: leicht, sonnig, bequem ists in Nantes! Ohne Verpflichtungen rieselts lange Tage und kurze Nächte. Die verbringt man in Trentemoult beim Spaziergang mit geschichtenerzählenden Historikern und Architekten. Und bei Querflöten-Privatkonzerten vom Nachbarn. Und auf Apéro-Terrassen im Gewusel. Im Rudel wird gegrillt im Park. Und dann kommen junge Damen (na ja, jung?) zu Besuch, die sich in Sachen Schlager ebenso gut auskennen wie im völlig unterschätzen Themengebiet des „Nicht-Seins und Nonsens im Konflikt“. (Jemand Bock drauf, ein Kolloquium zu organisieren?) Mit der macht man dann jedenfalls Fotomarathon, fête de la musique und auch noch extreme-falafeling. Und stellt angeschwipst fest, dass eigentlich alles gut ist und nur noch das Gefühlsleben in der Emanzipation ankommen muss. Soweit!

Mutti kommt.

Tuesday, June 16th, 2009

– einkaufen
– Fenster putzen
– Klo auch
– Stühle borgen
– Blumen gießen
– Flaschen wegbringen
– Aschenbecher leeren
– üben: Ruhe ausstrahlen

OVS und Tantra.

Sunday, June 14th, 2009

Erntge hat eine Party für Erwachsene probiert. Eine sehr nette Person hatte dazu eingeladen und also wollte Erntge dahin. Fünf Stunden blieb sie. Die ersten zwei wurde über OVS geredet. Eine schrille Person mit komischer Sonnenbrille in der Frisur und privat Golfspielerin, hörte nicht auf zu schnattern. OVS (on va sortir!) macht Erntge ein bisschen Angst: da kann man sich im Internet mit Leuten verabreden, um dann zusammen essen, tanzen, lesen, grillen, Musik hören oder Film gucken zu gehen. Oder was auch immer. Und verkauft wird das Ganze im Internet als DAS Ding, was dein Leben verändert. „Einmal angefangen, wird Ausgehen zur Sucht! Du hast echt überhaupt keine Zeit mehr, sondern triffst andauernd nette Leute, das ist der Wahnsinn!“, flötet die überschminkte Sonnenbrillenfrisur. Na herrlich, denkt Erntge, wer sucht denn so was? Den ruhigen Katersonntag mit sich selbst einzutauschen gegen die immergleichen Nullachtfuffzehngespräche mit Leuten, die man nicht kennt? Pfui! Und sich dann schön selbst vormachen, man hätte unglaublich viele Freunde. Zum Beweis gibt es ja dann ungefähr eine Milliarde Fotos von sich zusammen mit anderen Menschen auf der OVS-Internetseite. Wie man zusammen grillt oder Fahrrad fährt. Uaaah, nein danke!
Zum Glück bestimmte den Rest des Abends ein entpannterer Charakter. Über 50 war der, hatte Lachfältchen und ein Leinenhemd an. Der stellte sich auch gar nicht erst vor, sondern begann direkt über seine Tantra-Workshops zu berichten. Was da so geht, Energie und so, und dass das mit seiner Frau zusammen nich so gut geht, getrennt voneinander aber schon und wo die sexuelle Energie herkommt und wie die an einigen Punkten des Körpers gebündelt wird und wie das alles einen verändert und man schließlich über den Haufen wirft, was man über Männer und Frauen weiß. Oha! Und auch wenn Erntge nicht viel mit Esoterik anfangen kann, hat ihr der Opi gut gefallen, weil der ganz sanft war und immer lächelte.

Und nun denkt Erntge Erwachsene haben voll Angst vorm Alleinsein. Das wird entweder als unglaublich negativ empfunden und krampfhaft vermieden („Bei unserem letzten OVS-Abend waren wir 86 Leute!!! Die mussten für uns zusätzlich Stühle auf die Terrasse bringen!“). Oder aber es wird als Fehlverhalten zu korrigieren versucht und als Weiterentwicklung verkauft („Ich hab an mir gearbeitet, dank Biodanza kann ich jetzt viel besser mit Menschen umgehen… ich bin da jetzt echt viel weiter. Es ist großartig!“).
Und Erntge fragt sich, warum keiner glücklich ist mit dem, was er/sie/es ist und vor allem warum sie an diesem Abend kaum mit der netten Person gesprochen hat.

Topjob.

Tuesday, June 9th, 2009

Ich weiß ich weiß. Soll man ja eigentlich nicht. Und überhaupt mach ich ja wohl die allermeisten Fehler. Aber ey, Examen korrigieren … das fetzt. Hier der aktuellste bunte Strauß Stilblüten, den mir die lieben Kleinen nach Prüfungsende feierlich überreichten:

Letztes Jahr habe ich meine Ferien in Spanien verbrochen.
Ich habe meine Freuden gesehen.
Das war wunderbach.
Ich habe mein Handy gelost.
Aber das war nicht hoffentlich.

Petra und Wölfe.

Sunday, June 7th, 2009

Petra und ihr Onkel (ja ok, is gar nicht ihr Vati!) haben ausgepennt, sind bisschen durch die Stadt flaniert und haben sich schließlich für eine Bootstour nach Saint-Nazaire entschieden. Top-Plan. Die Nantaiser (alle) klatschen verzückt in die Hände. Und somit kann’s losgehen mit dem ESTUAIRE-Festival. Dafür muss man Nantes einfach lieben: Kunst raus aus den Museen, meist für lau und zugänglich für alle. Das war letztens schon toll, das wird auch dieses Jahr knüllermäßig, vor allem weil das Unmögliche auf einmal möglich scheint und kollektiv geträumt wird in dieser Stadt. Das Tollste: jeder träumt was anderes.
Im Chateau-Park tummelt sich neuerdings ein Rudel Wölfe. Wovon die träumen weiß niemand, aber auf einmal wirkt das sonst so funkelnd-frische Chateau düster und dunkel und mittelalterlich und man erwartet irgendwie Hexen, die um die Ecke schielen…

Royal belüxt.

Saturday, June 6th, 2009

Boah, dieses Wochenende ist Royal de luxe angesagt und durch die Stadt stapfen also zum Auftakt der aktuellsten Ausgabe des Estuaire-Festivals (Kunst entlang der Loire von Nantes bis Saint-Nazaire) – was? Riesen! Größere, kleinere. Auf Booten, in Taucheranzügen, zu Fuß. Es ist unglaublich und macht Mund offen, aus dem dann nix mehr rauskommt. Und nicht nur wegen der Riesen, auch wegen der fein-heiteren Dub-Schmuf-Klingklong-Musike, zu der sich die Riesen bewegen. Der Taucher, der Eli und: Superstar die kleine Riesin (Petra?). Die ist total toll! Isst Eis, fährt Boot, duscht, pennt, lässt sich von Vati in den Arm nehmen, reitet auf Elis Rüssel. Wer’s nicht live sieht… Ihr könnt es live sehen! Im Oktober kommt la petite géante nach Berlin. Genau, in Eure Nähe! Ihr werdet sehen: Petra rocks. Hier und da gibt’s die kleine Riesin noch größer!



i love live-konzerte.

Thursday, June 4th, 2009

Oh! Wie fein! Zurzeit scheint irgendwie alles möglich. Wunder ich mich erst gar nicht drüber, sondern freu mich. Heute Abend gabs also Neil Young im Zénith und … na klar, es war großartig. Gitarrenwechsel bei jedem Lied wie es sich gehört und natürlich die ganz ganz großen Hits. Neil Young hat übrigens eine Gitarre, die wiegt 12,5 Tonn. Mindestens. Und auf der hat er sich was zurecht gezwirbelt: sa-gen-haft. Rockt sich was zusammen auf seine alten Tage! Wer Country befürchtete (ich), bekam Geschrammel und Gebrumm vom Feinsten (yeah!). Ein Rätsel aus Buchstaben und Zahlen gab es auch als Bühnendeko. Die Auflösung am Ende war dann allerdings etwas ernüchternd… vielleicht hab ich auch nicht alles verstanden? Was noch: eine Dame hat mir die ganze Zeit schief ins Ohr gesungen, eine andere ist in Ohnmacht gefallen (in die Äpfel, wie man hier sagt) und dann gabs noch 2 Techniker, die ganz oben neben den Scheinwerfern schwebten, um eben genau diese im rechten Moment auf den Meister zu richten, auf dass er gesehen ward. Was wenn die ma Pipi müssen, hab ich mich die ganze Zeit gefragt. Französische Nicht-Organisation sei dank durfte ich das Spektakel zu zweit erleben. Ja! Den Shuttlebus zur Konzerthalle gibt es nämlich gar nicht mehr. Das im Internet anzukündigen wäre natürlich zu viel verlangt… sind schließlich Franzosen! In der Pampa traf ich jedoch auf den bezaubernden Louis, der irgendwie einen Plan hatte. Toll! Zack brannten Zichten, zack waren wir beim schönsten aller Themen: Musi und Konzerte. Mag jemand die gleiche Musik wie man selbst, hat man den sofort irgendwie lieb. Schön.
Von mir aus kann das jetzt ewig so weitergehen…