Erntges Strategien, angesichts des aktuellen welt- und lokalpolitischen Geschehens nicht durchzudrehen, neigen sich dem Ende. Viele davon waren Mist. Der neuste Versuch stammt nun aus dem 18. Jahrhundert und ist von Voltaire. Die bestmögliche aller Welten gibt’s demnach nicht, doch der Held Candide kommt nach irrer Achterbahnfahrt von Enttäuschung zu Enttäuschung zu dem Schluss, „daß wir unsern Garten bestellen müssen.“ (Candide, 112). Das klingt doch irgendwie sinnvoll und handlungsanweisend. „Lasst uns arbeiten, ohne zu räsonieren“, sagte Martin, „das ist das einzige Mittel, das Leben erträglich zu machen.“ (ebda.)
Ok! Erntge verbringt also den 4. Tag infolge im Garten. Drei Dimensionen. Zwei Lieblingsmenschen dabei. Eine Hummel. Zwitschervögel. Blüten. Sound ist Windrauschen. Hirn aus, Grubber an. Handbetrieb. Echtes Unkraut. Echter Muskelkater. Wow. Der Kopf ist aus und abends angenehme körperliche Erschöpfung. … das machen wir jetzt noch ne Weile.
(Voltaire, Candide, Rowohlt Hamburg, 1957)