Archive for the ‘gegenwärts.’ Category

And dance, banana!

Thursday, August 9th, 2012

Juhu! Drei tolle Tage verbrachte Erntgo mit einer bunten Rasselbande, die jetzt ihre ist. Ins wilde Glashagen ging es, wo wir drei Tage lang viel Platz und noch mehr Wiese und Feld zum Kennenlernen hatten. Erntge hat sich nebenbei dreifach qualifiziert: zur Expertin für Rudelkochen, zur OP-Schwester für ambulante Holzsplitteroperationen aus Füßen, und zur lebenden Spiel-, Putz- und Gebrauchsanleitung. Yeah.

Und wie lustig Kinder sein können! Denen fällt immer allerhand ein. Zum Beispiel um halb 4 nachts, dass sie nun dringend zum Arzt gefahren werden müssen. Oder dass sie urplötzlich einäugig erblindet seien – und zwar während der größten Putzparty des Jahres. Wie schön zu sehen, wie schüchtern es plötzlich aus den breitesten Mäulern fiept, sobald ein Sologang zur Nachtwanderung ansteht.

Erntge freut sich über ganz viel. Zum Beispiel darüber, wie anders Kinderzeit vergeht, über Ohrwürmer, die wir wieder mit in die Schule nehmen werden und über geheime persönliche Energiereserven, die nu natürlich komplett aufgebraucht sind: dagegen hilft Vanilleeis in der Badewanne und schlafen. Vanilleeis lief schomma super.

Gesucht: Tri- bis Quartlokation.

Wednesday, August 1st, 2012

Erntge würde sich gerne drei- bis vierteilen. An mehreren Orten gleichzeitig sein. Kennt sich jemand aus? Teleportation? Quantenverschränkung? Ohne Flugzeug. Stressarm, wenn’s geht. Bis Samstag wär gut.

Milchig-beige passé. Danke.

Saturday, July 28th, 2012

Nach all den Jahren ist es endlich passiert! Erst Zeh, dann Knie und, nach mittelfristiger Pause, der ganze kalkleistige, der ganze milchig-beige Rest! Sensationell erquicklich drin im Karibiktraum Ostsee: quallenarm und dank ablandigen Winds einleuchtend klar. Harrrrrrr. Endlich endlich endlich. Drei Sonnencremesandpeelings und wenige strohmattige Haarhelme später is er endlich in Kopf und Korpus angekommen und tiriliert und feiert. Begleitung hatte Erntgi auch. J trug einen schicken Sonnenhut, schminkte Erntgi irritierende smoky eyes und spendierte auch noch diamantenen Nagellack. Wonne! Es kann nicht oft genug gesagt werden.

Sonderbares vor sich Hinsommern.

Tuesday, July 24th, 2012


Erntge unterwegs: endlos Kniffel würfeln, Pfifferlinge putzen, Schlagsahne vom Turnschuh schlecken, Erdbeertorte kaun, Zelt baun, Feuerei moderat, massig Jungverwandte, Frau Matzke aus Malchin gesucht, in den Wald kackt ein junger Flankengott. Erntge wieder da: Amseln randaliern auf der Wiese, Norbert vermisst, junges Strohwitwendasein, ein anrollender Laster voll Arbeit. (Es scheppert schon.) Dennoch ausgiebig Anlass zur Freude zumal endlich Temperatur.

Das exzessive Ostseezelten.

Monday, July 16th, 2012

Es war ein Mal ein exzessives Ostseezelten. Das krachte extravagante Frisuren. Machte aus Lagerfeuern Horrorfilme. Und aus Grillmahlzeiten Körperpeeling. Das exzessive Ostseezelten begann mit großem Radau und endete mit größerer Mattigkeit. Zwischendrin wurde gefeiert: Wiedersehen, Alter, Jugend, keine Mückenstiche, Drainagetechniken gegen Ertrinken im Schlaf, die Willkommnung des ersten Reisebusses auf dem Hof, das eigene Gedächtnis und darin versunkene Ärzte-Songschätze sowie auch noch die sagenhafte und vor allem gleichzeitige Geburt und Auferstehung der Harald Krischna Fangemeinde. Erntge machte eine ihrer steilen Entdeckungen* und wischte das allererste Mal in ihrem Leben einem Kind den Hintern ab. Die unzweifelhafte Hauptrolle des Ostseezeltens spielte jedoch ein divenhafter Wind, der sich selbst wenig schüchtern als Orkan vorstellen würde und das wäre dann auch irgendwie wahr. Nach soviel Wind (buh!) und Sozialem (juhu!) muss Erntge dringend ausschlafen und zeigt Euch hier exklusive Jetzigkeiten der letzten Tage. Mit und ohne.

 

 *Milchkaffee schlürft sich noch besser, wenn der Trinkhalm im unteren Drittel des Schaumbereichs angesetzt wird. So kann Kaffee UND Schaum gleichzeitig den Weg durchs Rohr in den Hals finden; lästige Verbrennungen des Gaumens werden sicher vermieden.

Nowness, die.

Tuesday, July 3rd, 2012

Wenn sich die Extreme zuzwinkern, kocht dazwischen Erntge Kaffee. Das beste Festival der Welt ist zu Ende und wie immer gibs keine Worte zu beschreiben was da die letzten sechs Tage lief. Ein großer Traum: naiv, romantisch, grell, scheppernd, zehrend. Nun, verkatert und satt, wummert kein Bachstelzenbass mehr durchs Mark und Erntge kann sich auch wieder riechen. Erinnerungsbruchstücken fetzen noch durchs Hinterstübchen: Anas saftiges Lachen, die Neue Mecklenburger Schule, verstrahlte Klo-Atzen, Schall und Glitzer, euphorisiertes Tanzvolk im Gewittersturm, das balancierende Kleinkind auf dem höchsten Punkt des Hangars.
Erntges Lieblingsgeschichte ist aber die mit dem Legostein. Der wurde am Kaffeetresen nämlich gegen Milchkaffee getauscht. Erntge hat ein Super-Geschäft gemacht! Kennt jetzt eine große Schatzkiste bunter Legosteine aus Kindertagen, die ein sehr netter Mensch mit Anstecknadel und neuen Wörtern versah. Auf Erntges Stein stand „nowness“, „Jetzigkeit“. Und um die dreht sich ja irgendwie alles!
Zumindest bis zum nächsten Jahr. Erntgi will unbedingt wieder Kreisläufe anheizen und Menschen glücklich machen mit Superespresso (Zwei doppelte Expressos, bitte). Aber bis dahin is ersma Abhäng angesagt, und zwar mit Bier und Igel aufm Rasen.

Das große Räumen.

Tuesday, June 26th, 2012

Morgens schleppt Erntgi Schlagzeuge über den Schulflur. Nachmittags Plakate und Lernboxen und Werkstätten. Abends dann bei Freunden Kartons und Gitarren, Kinderbadeanzüge und Rollschuhe. Nachts, nach dem Umzugskistensuchspiel bei wem ganz anders, hieft Erntgi noch Pflanzen, Geschirr und Handtücher durchs eigene Wohnzimmer. Und denn, kurz bevor die Lichter ausgehn und der Oberarm intern so zuckt, purzeln zwei Fragen aus der Zimmerdecke: wann das endlich aufhört und ob Umziehen jetzt Trendsportart ist.

Manche Sachen dauern voll lange und sind denn aber auch echt super. Oder: Endlich zuhause.

Monday, June 18th, 2012

Erntge sitzt grad im vielleicht tollsten Wohnzimmer der Welt. Eine Wand ist Fenster und zeigt ins Wohnzimmer von Amsel, Katze und Co. Oben zwirbeln die Wolken so vorbei und dazu walzern behebig die Baumwipfel. Nach all den Jahren (!) Baustelle kommt nu endlich der angenehme Teil des Wohnvorhabens: Sein im Wohnzimmer! Ob im eigenen oder dem von Amsel, Katze und Co is Erntgi eigentlich latte. Beides gleich toll!! Jetzt, wo alle Schränke aufgebaut, alle Lattenroste zusammengeschraubt, (fast) alle Kisten ausgepackt und die tausend schönen Kinkerlitzchen wieder beisammen sind, is endlich unbeschwerter Frohsinn angesagt. Der manifestiert sich u.a. im warmen Mhmmmm, das Erntgi täglich aus dem Mund raunt: es ist wirklich zu schön! Muss nur noch die letzte Schulwoche mit all ihren Strapazen und Sommerfesten und Zeugnisübergaben überstanden und die Kids endlich in die Ferien entlassen werden – denn hat auch Erntgi bald Urlaub. Der beginnt mit dem schönsten Festival der Welt, ist wohlverdient und verspricht viel Ostsee und noch mehr Wiese! Wonne, Leute.

Delphine an der Ostsee.

Tuesday, June 5th, 2012

 … unglaublich, aber wahr. Erntge fand das Meerestier am Strand, gab ihm Erdbeereis zu kaun und nahm es mit nach Hause. Das Tier soundete flipprig und spornte sogar den Mitbewohner zu mitternächtlichen Höchstleistungen an: der rückte endlich den zuckrigen Kaffeeschnaps raus. Extra. Dem Meerestier ist Erntge dankbar. Weil auch Kinder Tiere gern haben, nahm Erntge das meerige mit zur Schule, wo es sämtlichen pubertierenden Französischboys die Herzen abbrach. Ein Krach! Die wüstige Leere jetzt am Strand ist ohne Delfin schwer zu ertragen. Auch Erntge gibt sich Mühe die positive Kehrseite im Verlust zu sehen und kümmert sich um versammelte Eltern, Lattenroste, Handtuchhalter und hält weiter Ausschau. Dolphing, komm bald wieder!

Thüringen.

Thursday, May 31st, 2012

Erntges Schicksal spielte Lehrer, zum Glück nicht auf der Autobahn. Es lehrte sieben Sachen. Eins: In Leipzig ist Trendfarbe unbedingt schwarz und bisschen barockant, gern auch in Mieder und Zylinder. – Leipzig, eine große gothische Familie. Zwei: Wer in Thüringen die Landstraße der Autobahn vorzieht, endet mitunter im Nichts. Drei: Auf dem stillgelegten ehemaligen Psychiatriegelände bei Ronneburg, also da wo das Gras aus den Häusern wächst und der Putz von den hohen Mauern knistert, nisten Vögel auf Fensterbrettern und 4 Milliarden Kaulquappen wappnen sich für das Leben an Land. Vier: Die Ritterszene ist nicht tot, nein, in Thüringen lebt sie fort, auf den Burgen und Schlössern des Landes, sie hat ihren Preis. Fünf: Durchs Mühlental kann man wandern ohne Ende. Die nächste Mühle steht spätestens nach 2km Wald  bereit und bietet allerhand Erfrischung, wenn geöffnet. Auch beliebtes Ausflugsziel für Dammwild, das trifft man da auf den Wanderwegen. Sechs: Von wegen keine Prominente: Milo Barus war der stärkste Mann der Welt. Teile seines Lebensabends verbrachte er – genau, in Thüringen! Sieben: Und Sächsisch geht anders.