Wenn sich die Extreme zuzwinkern, kocht dazwischen Erntge Kaffee. Das beste Festival der Welt ist zu Ende und wie immer gibs keine Worte zu beschreiben was da die letzten sechs Tage lief. Ein großer Traum: naiv, romantisch, grell, scheppernd, zehrend. Nun, verkatert und satt, wummert kein Bachstelzenbass mehr durchs Mark und Erntge kann sich auch wieder riechen. Erinnerungsbruchstücken fetzen noch durchs Hinterstübchen: Anas saftiges Lachen, die Neue Mecklenburger Schule, verstrahlte Klo-Atzen, Schall und Glitzer, euphorisiertes Tanzvolk im Gewittersturm, das balancierende Kleinkind auf dem höchsten Punkt des Hangars.
Erntges Lieblingsgeschichte ist aber die mit dem Legostein. Der wurde am Kaffeetresen nämlich gegen Milchkaffee getauscht. Erntge hat ein Super-Geschäft gemacht! Kennt jetzt eine große Schatzkiste bunter Legosteine aus Kindertagen, die ein sehr netter Mensch mit Anstecknadel und neuen Wörtern versah. Auf Erntges Stein stand „nowness“, „Jetzigkeit“. Und um die dreht sich ja irgendwie alles!
Zumindest bis zum nächsten Jahr. Erntgi will unbedingt wieder Kreisläufe anheizen und Menschen glücklich machen mit Superespresso (Zwei doppelte Expressos, bitte). Aber bis dahin is ersma Abhäng angesagt, und zwar mit Bier und Igel aufm Rasen.