Position des U.F.R. de Langues.

In einer Vollversammlung positionierte sich gestern auch das Personal des Fachbereichs Sprachen. Einstimmig hatte es sich der Coordination Nationale des Universités und deren Beschlüssen vom 2. Februar angeschlossen: Verweigerung der geplanten Reform im Bereich Ausbildung und Concours für Lehrende in ihrem aktuellen Zustand; Antrag auf Rücknahme des Gesetzes zum Status der enseignants-chercheurs, Verurteilung des Stellenabbaus an französischen Universitäten (1000 Posten werden gestrichen).
Die anvisierten Reformen seien nicht tragbar: sie würden Forschung und Lehre schwächen, das Personal in prekäre Lebenssituationen treiben, Ungleichheiten schüren und bewusst die öffentliche Funktion der Universität in Frage stellen und zerstören. Um dem Protest mehr Ausdruck zu verleihen und Druckmittel zu schaffen, hat das U.F.R. de Langues gestern Folgendes entschieden:
– die Examensnoten werden nicht an die Verwaltung weitergeleitet
– es beteiligt sich weiter an der aktuellen Mobilisation, auch in Zukunft
– die Fakultät verweigert die orientation active bei den Gymnasiasten (jeder Fachbereich soll neuerdings seine zukünftigen Studenten bereits in der Schule und selbst anwerben, ein Vorhaben, bei dem kleine Institute natürlich nur verlieren können, da hilft auch Tokyo Hotel nicht.)
Werden diese Forderungen vom Ministerium nicht erfüllt, wird der Behördenstreik weitergeführt und (und jetzt kommts!) ab 23. Februar 2009 werden kollektiv sonst alle Verwaltungsverantwortungen des U.F.R. de Langues gekündigt. Hui. Hier wird’s nun doch ernst. Schließlich wird auch noch gedroht, den Vorsitz der Abiturprüfungskommissionen 2009 zu verweigern.
Es brodelt also vor sich hin. 46 Universitäten machen so Druck auf die Regierung. Druck, der wichtig ist, denn der Präsident der Republik zog sich gestern sehr galant und eloquent aus der Affäre: 90 Minuten sollte er sich live den Fragen von 4 Journalisten stellen, mit dem großen Ziel, die Franzosen zu beruhigen. Beantwortet hat er die Fragen jedoch nie direkt, das Thema des Universitätsprotests war ihm eine ganze Minute wert.

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