Die Baustellen:

May 26th, 2008

Bei der ersten geht’s nicht voran. Da liegt dieser Riesenkoloss von Findling, wiegt 3400 Kilo und nirgends ist grad Gerät auffindbar, den wegzuschaffen. Die meisten Kollegen schütteln den Kopf und winken ab. Nur einige wenige nicken mir verhalten zu. Achim zum Beispiel. Der einzige, der immer noch ohne Helm arbeitet. (Irgendwann gibt das Ärger.) Achim hatte mir letztens in der Kantine kurz die Hand auf die Schulter gelegt. „Dranbleiben!“ hat er geflüstert. Die Klempner haben das affig gefunden, aber eigentlich war das genau das, was ich gebraucht hab.

Bei der zweiten geht’s nicht voran. Seit drei Wochen warten wir auf das Material. Komisch, denn mit dem Lieferanten gab’s bisher nie Probleme. Immer pünktlich, immer alles tiptop. Seit fünf Jahren arbeiten wir zusammen. Dietrich hatte was gehört, von wegen Umstrukturierung. Mensch, bisschen Glück wär’ denen ja mal zu wünschen. Trotzdem, wie läuft’s bei uns weiter? Lange können wir jedenfalls nicht mehr warten und hinhalten. Hängen ja nich allein an dem Bau…

Bei der dritten geht’s nicht voran. Die Investoren zögern. Weiß nicht wieso. Eigentlich dacht’ ich, der Auftrag wär’ unter Dach und Fach. Kann mir nicht vorstellen, dass sie zur Konkurrenz gehen. Das Schlimmste was passieren könnt, wär’ wenn sie generell am Projekt zweifeln würden. Denn is man Essig. Heutzutage will eben keiner mehr Risiken eingehen, alle überlegen sich dreimal ob sich’s lohnt und rentiert. So ein Mist, das wär’ echt schade. Ich muss ja zugeben, dass es sich bei diesem Vorhaben um so eine Art Herzensangelegenheit handelt. It wär schon traurig…

Kalle hat mich nun jedenfalls erstmal beurlaubt. Naja, er verkauft’s als Geschäftsreise. Haha. Werd runter mit ihm nach Italien für zwei Wochen und bisschen bei ihm mithelfen. Kalle hat da echt schöne Projekte am Laufen und mal paar andere Baustellen sehen kann ja nicht schaden. Ich kann grad eh nix machen. Dann lieber in die Sonne, fremde Sprache und abends schön Rotwein und Spagetti. Baustellen laufen einem ja nicht weg. Würd’ mich schwer wundern, wenn sich alles geklärt hätt’, wenn ich wieder da bin.

Machen nicht machen?

May 22nd, 2008

Sieben Vorteile, sechs Nachteile. Und nicht mal auf den Bauch ist Verlass dieses Mal. Der winkt nur ab: „Ey, kann schön werden, kann scheiße werden.“ Exkurs also. Wie trifft man eigentlich Entscheidungen? Münze werfen? Das Internet ist ja herrlich. Auf den pastellfarbenen Seiten fragt man mich folgendes: – Was wird passieren, wenn’s die falsche Entscheidung war? – Was gibt’s zu verlieren? – Schon mit den Mädels geschnackt? – Liste gemacht? Um mir dann am Ende zu sagen, es gäbe gar keine richtigen Entscheidungen, man müsse em ausprobieren. Na danke. Ach und kanntet Ihr schon das Pareto Prinzip? Das sagt, man kann die meisten Aufgaben mit einem Minimaleinsatz von 20% so erledigen, dass 80% aller Probleme gelöst werden. Zwanzig?? Baby.

Kofferpacken.

May 18th, 2008

– ein Paar Sandaletten
– das Notizbuch für Beklopptes auf Reisen
– Sonnencreme
– Popo von Die Türen
– Philip und die anderen
– Tabak.

Manchmal besser Wiese.

May 15th, 2008

Manches verstehen wir ja nicht. Auch nicht, was das Gemüt betrifft. (Vor allem das Gemüt.) Aber müssen wir ja auch nicht immer! Socken kommen abhanden, Socken tauchen wieder auf. Wer muss da schon wissen wieso? Da legt man sich besser auf die Wiese. Yeah yeah.

…it fiept wohl.

May 6th, 2008

…wohl nämlich wie blühend, frisch, munter, selbstverständlich, strotzend und freilich. Seit es täglich fiept, ist mein Leben unendlich reicher und bunter geworden. Dieser Radiosender hat es in sich. Fip (sprich: „fiep“) flüstert und scheppert und kracht und summt und tiriliert. Mischt mutig alles was geht und auch was nicht geht. Macht froh und träumen und entdecken. Und zwar auch jene, die nicht in Paris, Nantes, Montpellier, Bordeaux, also überhaupt gar nicht in Frankreich wohnen.
Übers Internetz nämlich.
Zeit für eine Liebeserklärung:

Fip!
Du bist wohl, nicht übel.
Denn Du machst wohl zu Mute.
Du hast sie alle.
Du bist durchdacht.
Du bist bekannt im ganzen Land.
Bist wohl wohl wohl.
Fip!

Veranstaltungshinweis.

May 5th, 2008

Der Dalai Lama kommt nach Nantes. Vom 15.-20. August wird er jeden Tag im Zénith Nantes auftreten. “Ozean der Weisheit” heißt das Programm. Allerdings wird’s hier nicht um China gehen, sondern um Buddhistische Lehre. Fünf Tage Exklusiv-Nachhilfe kosten Studenten 130€. Den Public Talk am 15.08. (Titel: Inner Peace – Universal Peace) gibts für nen Zehner. Wen es interessiert, kann sich gern melden wegen Schlafplatz.
Hier klicken für mehr Infos.

Clisson klingeling.

May 3rd, 2008

Siehste, Mai hat auch die Nase voll von Regen schon! (Hab ich gar ein Syntaxproblem?) Wunderbar wetterts jedenfalls und deswegen schwung man sich zu dritt aufs Fahrrad heute, um im schönen Clisson so richtig lecker Eis zu essen. Ich hatte Pfirsich-Aprikose und Erdbeer-Cassis. Und es war echt gut. Top Aussichten und nach den knapp 40 Kilometern mehr als angebracht.
Hausaufgabe allerdings für Erntge: Mountainbikeschaltungen verstehen lernen. Denn klappts nächstens vielleicht auch besser mit den Schlammhängen.

Regne Dich frei, Mai!

May 1st, 2008

Essen kann man ja auch drinnen. Vor allem, weil wir ja jetzt wissen wie’s geht. Brunchen, meine Damen und Herren, geht nämlich doch in Nantes! Während also la lutte ouvrière für 5 Minuten verregnet nebenan auf der Straße stattfindet, sitzen wir schön drinnen und mampfen. Oha! (Na wenigstens hab ich rote Socken an.) Fantastisches Mampfen jedenfalls, der Tabl’o Gourmand auf dem Cours de 50 Otages sei hiermit herzhaftst weiterempfohlen. (Man braucht allerdings bisschen Kleingeld.)
Was noch? Achja, Fahrrad reparieren (lassen). Geht auch drinnen. Braucht man auch nicht im Regen machen. Und Kino, ja Kino, doch völlig egal, was draußen für ein Wetter prasselt, wenn es drinnen eine Leinwand zum Raufgucken gibt. Menschen Haare schneiden – auch drinnen. Sich betrinken. Drinnen.
Lieber Mai: Tob Dich aus, mach was draus, schönes Wetter brauch ich erst ab Mittwoch. Machste?

Mecklenburg ist anders.

April 28th, 2008

Ich kenne kein anderes Bundesland, in dem ich so schön angeschnauzt werde, wenn ich die Kassiererin freundlich darauf hinweise, dass sie mich soeben mit dem Wechselgeld beschissen hat. Nirgends sonst würde ich eine Fahrradtour bei 5 Grad Celsius machen. Mit Lagerfeuer anbei. Nur hier gibs meine Älteren in echt und das Neffengetier zum Angucken und Fußballspielen. (Der Indianer stammt übrigens vom Löwen ab, hat er mir neulich fachmännisch erklärt, wegen der spitzen Zähne natürlich, da wurden ja denn die Pfeile draus. Ja, is klar.) In Mecklenburg wohnen Fotografiker, die man treffen kann, um eine Ausstellung nach Frankreich zu holen. Und wird glatt selbst fotografiert dabei. Ich weiß nicht, ob irgendwo anders mehr gemeckert wird, als hier. Und in Mecklenburg gibs die schönste Hansestadt der Welt. Mit Leuchtturm. Und immer trinkt man Bier an der Ostsee (die Schönste) und trifft Menschen über Menschen. Immer alte und immer neue.

Manches kann keiner in Worte fassen. Deshalb gibs Bilder:

12.-27.04.

April 11th, 2008

… und es wird auch Zeit. Ich bin über mein deutsches Telefon erreichbar und hoff sehr, dass ein paar Tage Hansestadt drin sind.