Zwischen Skulptur und Tischtennisplatte.

June 2nd, 2013

kunstnacht

Eins der schönsten Ereignisse, die die Hansestadt bietet, ist die Kunstnacht in der östlichen Altstadt. Die verbringt mensch am besten ausschließlich im Garten der Mühlenstraße: kickernd, kichernd und angezwitschert. Aus den Fenstern im ersten Stock spielt dann Puppentheater, neben dem Lagerfeuer eine Kapelle und am Getränkestand bescheißen smarte Knirpse charmant mit dem Wechselgeld. (Auf welchen Traum die wohl sparen?) Die liebsten Gesichter stehen dann zwischen Skulptur und Tischtennisplatte und zusammen erinnert man sich an den einzigen Smash-Hit von Joachim Deutschland, der angeblich grad im Laden nebenan auftritt.

Vorteil Barfuß.

May 30th, 2013

fokus

Erntge ist irgendwie zu naiv. Mit jung hat das nix mehr zu tun. Erntge ist immer so baff! Vor allem im Lehrerzimmer.

Die Eltern, die Erntge so privat kennt, sind tolle Leute. Welche, die nachdenken und offen sind. Zum Beispiel für andere Perspektiven als die eigenen.

Die Eltern, mit denen Erntge so im Lehrerzimmer telefoniert, sind verrückte Leute. Sagen ganz seltsame Sachen in so seltsamen Tonhöhen und Erntge schüttelt dann immer den Kopf. Fragt sich, ob die das grad wirklich ernst meinen. Denken die nach? Wie kriegt man die auf? Haben die wenigstens eine Perspektive? (Ob nun eigen oder nicht?)

Total gut erkannt hat Erntge jetz aber, dass sie sich nicht alle Schuhe ausm Regal vor der Tür anziehen muss. Und schickt ihren Frust barfuß ins Salzhaff.

So rumstumpfen.

May 26th, 2013

Nach dem dritten Dauerregentag ist das Gras unterm Apfelbaum grüner denn je. Zwei kugelrunde Tauben, die wohl ein talentierter Nachbar pflegt, rollen sich von Regenwurm zu Regenwurm. Die Perlen der Nahrungskette blitzen blank.

Die Zeit mag sich nicht setzen, sie steht. Erntge im Weg. Vergangenes katapultiert sich mit Spitzengeschwindigkeit durchs Innere. Zukünftiges verbeißt sich ins Außen: als zwanghafter Blick nach vorn. Erntges Augen sind ausgeleiert und knittrig. Kommen über die fetten Tauben im Vorgarten nicht hinaus. Später vielleicht.

Jetzt stumpft Erntge so rum. Kein Regenwurm tut ihr leid.

Valesko Reist-Stetig. (8)

May 17th, 2013

gute reise, valesko.

Valesko hatte gemerkt, dass er Zuhause nicht konnte. Seine Haut war ganz grauledern geworden und runzelte zwischen den Augen. Immer öfter biss er sich in die knorpligen Warzen oder ging allein Mücken jagen. Ein Leben mit Statiska schien ihm jetzt unmöglich und das sagte er ihr: „Du magst meine Spinnensuppe gar nicht. Und bei meinem tollkühnen Sprung schaust du immer weg!“, quakte er erzig. Ob er sich zurücksehnte nach seinem alten Namen konnte Statiska nicht sagen.

Sie war Statiska geblieben und keine Jungfröschin mehr. Als sie eines Nachmittags allein am Teich saß und den Teichblasen so beim Platzen zusah, wünschte sie sich sehr viel Kraft in die Sprungbeine und dem Wanderfrosch gutes Regenwetter.

Erntge ohne.

May 15th, 2013

Kein Schmetterling, dessen Flügel sich in schwarzem Zähteer festgeflogen haben, kann allein von der Erinnerung ans Fliegen überleben. Er verhungert, erstickt, verendet. Alles gleichzeitig.
…Andre Sachen sind da viel schwerer zu verstehn.

Damsparten.

May 2nd, 2013

gartendiva

Erntge ist jetzt übrigens Gärtnerin. Sehr. Der Damenspaten war hierfür die vortrefflichste Investition, so wie Grubber und Hacke und das ganze andre Zeug, was Erntge nu immer ausm Baumarkt hievt. Telefonate mit Mutti sind jetzt länger und haben mit Kartoffeln und Steckzwiebeln zu tun („Wie, Du hast die Zwiebeln eingebuddelt???).  Auf der Latschdemo zum ersten Mai geht’s um Buschbohnen („Schon?“) und bei der zugehörigen Afterparty im Garten (Holzbänke!!) wird fachmenschlich das Für und Wider von Knöterich als Rankgewächs abgewogen. Wohoooo! Müssen wir uns also Sorgen machen um Erntge! Wie irritierend, dass sie nach dem urplötzlichen Begehr nach Kuchenbacken nun auch noch die stark verpflichtende Gärtnerei so einnimmt! Und dennoch. Macht es Erntge grad über die Maßen froh, Basilikum und Co beim Wachsen zuzusehen.

Amethyst.

April 20th, 2013

Was eim berauscht immer so einfällt! Hole zum Beispiel und die “Live trough this”. Und denn hängt Erntge ja auch immer mit Leuten ab, die die dann auch gleich im Schrank stauben haben. Ha! Erntge freut sich über ihre Wiederentdeckung und rammt Courtneys Frust heute via Damenspaten ins Beet. Yeah!

“I want to give the violents more violets.
I want to be the girl with the most cake.
I got some credit in the straight world.
I’m Miss World. Cute girls watch me when I eat ether.
Just relax. Just relax. Just relax.”

Die Cousine der Arbeitslosigkeit*

April 17th, 2013

kunst

Es gibt sie endlich im Automaten zu kaufen! Ja, wirklich. So wie Fahrradschläuche, Pizza und Kaugummi gibt’s nun auch SIE im Automaten an der Ecke: Kunst, die Cousine der Arbeitslosigkeit! Und das natürlich was für Erntge!

Mit Erntges erstem Berufswunsch Mäzenin will es offiziell nämlich noch nich klappen. Automat sei dank klappt es nun aber im Kleinen! – Erntge ist sehr glücklich, wo sie doch nur noch steile Ideen supporten will. Solch Mini-Mäzentum in blauer Stunde am Automaten hat nur Vorteile: es kostet fast nix, geht schnell und lästige Begleiterscheinungen klassischen Mäzentums bleiben aus. (so wie Schlangen vor der Haustür, Schirmherrschaftsanfragen,  moralische Verpflichtungen, usw.)

Drei Euro also für eine kleine Schachtel, einen „Kunstraum der besonderen Art“ mit Unikat drin. Warnhinweis gibt’s auch: Inhalt könnte „verwirren, erhellen, aufregen“. Oha. Stimmt auch alles! Tausend Fragen purzeln mit aus der Kunst, die haben alle mit Konsum und Beliebigkeit und Bastelstunden in der Grundschule zu tun. Und damit, was die Künstlerin von Erntges gezogener Kunst wohl mit dem Geld anfangen wird. Der Begleitzettel versucht zu vermitteln: „Rückkehr zur Gegenständlichkeit“, „intensive Emotionalitäten“, „reduzierte statuarische Darstellungen mit symbolhaften, sinnbildlichen Mitteln“… das also steckt alles in Erntges gezogener Kunst! Wow!

„Die Sinnbildlichkeit äußert sich in der Bildsinnlichkeit der Figuren.“
… Erntge hat alles richtig gemacht.

* Hört Die Türen!! Noch öfter! Popo!

Learnelms, baby.

April 9th, 2013

future

“The teachers will be robots and the dogs will be cats. The cars will fly and the bikes, too. The children will sleep forever and the school will be cool and fly. In the school will be learnelms and the fish will eat children. And the children will be called google.”

Preisfrage: Wer oder was sind Learnelms?
(Erntgi würd sich gern drauf vorbereiten…)

Kann das sein?

March 29th, 2013

Erntge musste 2x lesen. Soll das wirklich stimmen! Und wenn ja, wie kam das nur? Das Unbegreifbare thematisiert heute eine überregionale deutsche Wochenzeitung.