Aber wer ist es dann?
Er ist jedenfalls Godfather of irgendwas. Erntge glaubt, das irgendwas ist irgendwie neu. Das gibs noch nicht. Da gibs noch keine Schublade für, oder eine so verstaubte, dass die kein Mensch mehr kennt. Um ihn zu erleben, muss mensch in eine angesagte Hansestadt. Die ist groß und freundlich und alle Hipsters aus allen Straßencafés schauen einem dort offen in die Augen.
Er, um den es geht, kommt da also auf die Bühne und schon springt das Herz. Eine ganze Laeiszhalle bebt kurz. Das Klatschen erinnert Erntge an Ostsee bei Starksturm. Also: steht er da mit seinen schönen Haaren, im ockerbraunen Bademantel und lächelt charmant – zu seinen Füßen ein ergebenes Publikum.
Der Godfather of irgendwas Neues beginnt als Klaviervirtuose und verzaubert zärtlich sein Instrument. Alle träumen dabei was anderes. Erhaben. Was in den folgenden zwei Stunden passiert, ist immer überraschend und schwer zu beschreiben. Der Godfather of irgendwas Neues jongliert mit Tönen und Worten, die allesamt originell sind und Spaß machen. Er ist Entertainer, Diva, Punk, Linguist, Musiktheoretiker, Lehrer, Historiker, Rapper, Pop-Ikone, Poet, Rockstar, Kumpel, Tourist, … alles.
Am Ende ist das Publikum vollkommen durcheuphorisiert. Im Kopf kein Platz mehr für nichts. Wahnsinn.