Draußen Blätter gegen Wind und Regen klappern lassen. Sollnse ruhig machen! Drinnen in die Horizontale und milchig-mollig alle Katzen streicheln, die ernt nachts in den Kneipen der Stadt zugelaufen sind. Seliges Abhängen. Verstand vernebelt. Doppelt schön mit Johnny Flash und frisch gebackenem Apfelkuchen. (Es empfiehlt sich immer, eine angehende Mutti in der WG zu haben.)
Archive for the ‘gegenwärts.’ Category
Sonntagsmauz.
Sunday, October 24th, 2010Gerallt. Weiter!
Friday, October 8th, 2010Das mit der permanent-freakshow is angekommen. Haben wir verstanden. Die hottest und hippest sind alle in Berlin, is klar. Aber gibs auch noch was andres? Bitte? Normal muss neu definiert werden, es fehlt jedoch an Anschauungsmaterial.
- Bitte keine Geschichten mehr über den Darkroom vom Berghain. Die Bilder kriegt Erntgi irgendwie so schlecht verkraftet.
- Liebe Inpeople, sprecht leiser über eure geplanten Geschlechtsumwandlungen in Tschechien.
- Jaja, is gut, immer machen alle irre mit Drogen.
- Weddinger, hört auf zu rülpsen. Da kann keine Parkbank was für.
- Wort des Tages: Geschlechtsgenosse.
Grunztit funztit.
Friday, September 17th, 2010Leute, Erntgi geht es dufte. Hatte sich ma kurz hingesetzt und überlegt wie alles grad gut zusammenpasst und läuft. Das passiert übrigens recht häufig: innehalten und gucken, wie es geht: an der Ampel, im Bürgeramt, beim Demonstrieren für oder gegen was, beim Tapezieren, beim Libanesen, beim Kulturverein um die Ecke. Das bestimmt gesund und hat vielleicht auch was mit Skepsis zu tun, die zu jeder (noch so kleinen) Revolution dazugehört. Kennt sich ja kein Mensch richtig mit aus! Erntgi hat die Skepsis jedenfalls auf dem Dachboden geparkt. Jemand meinte, die solle ruhig in der Nähe bleiben, für wenn’s nich mehr grunzen sollte. Erntgi weiß nich so genau, Tüftelpläne für später sind ja nich so ihr’s.
Letztens hat Erntgis Schwein gepfiffen. Ein WG-befreundeter Nachbar lud in seine Firma zum Gespräch. Erntgi wurde vorbereitet: vielleicht braucht der Gute gar Hilfe mit dem PC? Angekommen, wurde Erntgi ausgefragt und zur persönlichen Sekretärin umfunktioniert. So zackzack Briefe schreiben und zwar in einem Befehlston, dass Erntge perplex fast lange brauchte für das bestimmte „Ey, nu is gut.“, das dem absurden Zustandsgefüge zum Abbruch verhalf. Im Kopf des Nachbarn war Erntgi zur allzeit abrufbaren Praktikantin geworden! Ey. Nich mit Erntgo! Prekariat gut und schön! Solide Nachbarschaftsverhältnisse im Multikultikiez … okay! Aber nich so.
Und was noch? Erntgi schreibt fleißig für die Damen von der BRD und trifft die Kumpelz vor Ort und probiert, wie viel es abends trinken darf, um nachts konfliktarm den Nachhauseweg zu bestreiten. Erntgi wohnt fein: inzwischen ist tatsächlich alles fertig und eine kuschelige Wohlfühlung setzt ein: wegen der superen Mitbewohner, der Lümmelcouch, dem personal kleinkram drumrum, selbst ein geheimer Schokivorrat ist angelegt. Und Erntgi plant Urlaub. Erntgi hat Schwein.
Zonk.
Wednesday, September 8th, 2010Achja, da war ja was. Das Erntgi wohnt ja gar nicht mehr in Frankreich! Schlug’s sich an die Stirn als es während der beschaulichen nächtlichen Heimfahrt rabiat vom Polizeiauto ausgebremst wird. Na hallo! Fast grinst es beim Anblick des uniformierten Hünen, der sich da vor ihr aufplustert und was von Lichtschaltanlagen oder so referiert. Erntgis Grinsen, das auch nostalgisch ist, weil es sich auf uniformierte Franzosen bezieht, die ihre Berufspflicht am Fahrradfahrer zumindest in Nantes selten ernst weil selten wahrnehmen, wird vom Heinz in Grün missverstanden, als Aufmüpfigkeit fehlinterpretiert – und schon wird aus dem Plusterhahn ein adrettes Wortmaschinengewehr: Straftat! Anzeige! Papiere! Bußgeld! Au wei au wei. Eine geschlagene halbe Stunde verbringt das Erntgi also des nachts auf der Friedrichstraße und sinniert über den Zusammenhang von Straftaten und Prekariat.
Klarsicht, jaja!
Sunday, September 5th, 2010Erntgi sieht noch nicht ganz klar im Neuen Sein. Das macht nichts. Wenn doch am Ende das 4 Tonnen Sofa steht und sich der Schrank federleicht dazugesellt! Grinsen geht auch ohne dass mensch’s erklären muss. Ein potentieller Herzensclub ist verortet und der Nachhauseradweg sitzt. Advanced in angeheitert auch. Erntge hat inzwischen das mit der Kunst angefangen und klappert die Galerien und Lesebühnen der Stadt ab. Erheiternd ist das und wennschon input, dennschon geballt. Was der Mund des Typs ausm Späti macht, wenn Erntgi jetzt Bier kaufen kommt, könnte man im Ansatz beinahe grob mit dem Konzept „Lächeln“ in Verbindung bringen. (Yeah!) Und irgendwie arbeitet Erntgi auch grad. An vier Sachen. Klarer wäre ihr gern, wie das mit der Kohle läuft, aber ey, kommt Zeit kommt Rat kommt Tisch kommt Faust kommt Kohle. Oder so.
Ankommen.
Sunday, August 29th, 2010Das Wo erkunden.
Das Jetzt begreifen.
Das Selbst justieren.
Das Wie gestalten.
Was da ist: Postkarten aus der Vergangenheit. Ein hell lachendes Präsens. Und die ungewisse Zukunft. (Die ist übrigens für alle gleich. Egal wo.)
Einen Pullover, den kann mensch übrigens auch als Hose tragen. Das sieht zwar komisch aus, geht aber und hält warm. Muss ernt aber erst drauf kommen! Oder geraten kriegen, wenn die eigene Phantasie grad anderweitig schweift. Nach einer Woche draußen (Wasser von unten, von oben, von der Seite), kommt Erntgi wieder an und will auch aufs Außen vertrauen. Das Innere genießt nämlich noch seinen Urlaub: trollt prall auf der Wiese! Da wo Schweine sonnig grunzen, Schafe debil blöcken, Hunde treudoof bellen und Katzen seidig schnurren. Da wo Paddel schwingen, Hände schulterklopfen und wo ein buntes Wir juchzend die Wahrheit singt.
Das will Erntgi! Regen aufs Zelt prasseln hören! Denen zujubeln, die ihres direkt am Wasserfall aufbauen. Die Motorboote meiden und sich auf fetzige Stromschnellen freuen. Erntgi will auch weiter über Schatten springen. Und sich selbst aussuchen, über welche.
‚Das könnt so hinhaun’, denkt sich Erntgi und liebt weiter.
Bis sie da ist.
Was isses?
Wednesday, August 11th, 2010Drei Tage hats gedauert. Fein vorgeplant hat zum Glück wer anders. (Äh, im Übrigen auch gestichsägt, gebohrt, gehämmert, ge… eigentlich alles.) Moment. Nein! Zweidrei Schrauben hat auch Erntge festgezurrt und nu? Trocknet noch das Klebzeug und denn is fertig. Was isses?
Balin, ick liebe Dir. Schon jetz.
Tuesday, August 3rd, 2010Leute, jetzt ist es.
So. Und nicht mehr weit. Jetzt ist es endlich einfach passiert. Einen letzten Nantaiser Strandtag gab es, mit lieben Gesichtern und einer Extraportion Carameleis (jaja, das mit dem Salz aus der Guerande, schmatz) und dann fetzte es zurück. Nach hier. Erntgo steuert Wagen jetzt auch gern selbst. (Yeah!) Wenn man übrigens durch Belgien fährt, (ich weiß jetzt wieso die Autobahnen dort beleuchtet sind!), steht auf jedem, auch noch so kleinen Kaff-Schild, was es zu besichtigen gilt: Burgen, Kirchen, Museen usw. usf. Außer bei eim. Bei Waterloo. Da steht kein einziger Hinweis für Besichtbares drauf, nix. Ganz nackig starrt das Schild schon vom weitem und fällt deswegen noch mehr auf. Hm!
Und nun also Berlin. Der Einstieg war heiter: mit der halben WG ging es auf eine sonntägliche Bootstour auf den Plötzensee, in den wir uns im Anschluss auch warfen und juchzten. Und whatta Kulturenklatsch beim nachträglichen Bierchen auf dem Anlegesteg! So ein Migrationshintergrund, der kann, also … es muss ja auch nicht immer gleich Rütli sein! Das sprachliche Missverständnis hätte perfekter nicht sein können: während die eine Gewichtsüberschuss für das ramponierte Ruderboot befürchtete, missverstanden die anderen das persönlich und das Chaos war perfekt. Erntgi klatscht in die Hände und ist bereit, hier alles zu lieben. Den Kiez, wo direkt gegenüber Brötchen frisch gebacken werden, wo nebenan der Kulturverein sitzt (man erkennt ihn am Teppich vor der Tür, der einzige mit Ohrensessel und Nichtschwimmerbassin für Kinder drauf) und wo die Eckkneipe sich täglich füllt mit netten Menschen. So soll das sein.
Und so isses auch.
Nächster Versuch.
Sunday, July 25th, 2010Aha. Dann also nochmal von vorn. Ein bisschen schawenzelt’s ja immer, das Leben. Und manchmal prischt es eben volle Kanne auf eine Erntge herein. Getüftelte Pläne und feste Vorhaben: werden zerfetzt oder mitgerissen. Wohin ist unklar, das spielt keine Rolle. Okay, dann also alles anders! Eine Schnapsnacht, ein Krankenhaus, eine Solofahrt, einen Wasserrohrbruch und ein Vorstellungsgespräch später ist also wieder Uhrenvergleich und wieder alle Zeiger auf Null und wieder: kann es losgehen! Also liebes Leben, bitteschön, Erntges kleine Revolution 2010 findet statt, kannste glauben, sieh zu!
Balanz! Balanz.
Monday, July 19th, 2010(Einen Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland unterschrieben. Mutti sagt: „Ich beneide Schafe.“ — Vier Stunden lang und wiegend Quatsch erzählt, Wärme ausgestrahlt. Das Baby hörte sich alles an und vergaß zu schreien. — Das ganz spezielle Trauma überlebt, (was drüber gelebt). Nun aber Krankenhäuser dringend meiden. — Christa Wolfs Kassandra versucht. Weggelegt und ganz fremd in der eigenen Sprache gewesen.)
Morgen schließt Erntge ihr altes Leben ab. Ein bisschen wackelig ist die Angelegenheit. Der Mut streichelt der Angst jedoch immer wieder freundlich über den Kopf und flüstert Liebes. Von unten das Nass: kalt, aber ohne Drohgebärde. Schwindel neckt mit der Angst vor dem Fall. Doch Erntges Stirn entkraust, der da ist wenn das Licht angeht. Dessen Nähe hält, wärmt und nach vorn zieht. – „Is okay, kann losgehn!“