Erntge hatte sich verstolpert. Oder vertreten. War irgendwie aus dem Rhythmus geraten. Bestimmt war es eine kleine Unebenheit auf dem Weg gewesen oder was kurzes Zuckendes im Fuß, sowas kommt vor. Nach dieser kleinen Flüchtigkeit war jedenfalls alles anders. Aus einem luftigen Gang war ein ächzendes Hieven geworden. Ein beherztes Ausschauen in die Weite war nunmehr unmöglich. Um Erntge herum war alles eng. Hohes dunkles Geäst verbarg die Sicht. Im unergründlichen Zähmoor tappte Erntge im Dunkeln. Zweidrei Wochen ging das so. Erntge konzentrierte sich auf ihre Vitalzeichen und … verpasste alles.
Der Traum, den Erntge dann hatte, als ihr die mit Rehhaut bespannte Trommel begegnete, war federleicht, friedlich und duftend. Der Traum, den Erntge hatte, war glasklar, ursprünglich und vollständig. Der Traum nahm Erntge in den Arm und gab ihr Kraft. Er bereitete Erntge auf den abgründigen schwarzen Schlund vor, der Erntge danach ganz und gar und aus dem Hinterhalt verschlingen sollte.