Ein Zelt zwischen den Welten.


Unser Zelt steht am Fluss, der das Gestern ins Morgen bringt. Wir ruhen uns aus, bereiten uns vor, im Dazwischen. Hier werden wir gesund, braun und der warme Wind bügelt unsere Sorgenfalten weg.

Am Fluss lernen die Kinder alles, was sie brauchen: neugierig sein, loslassen können, sich behaupten, Schätze entdecken, Gleichgewicht halten. Wir verstehen kein Wort. Hier ist alles Osten, wir sind gerührt. Konsum, Dorfstraße, Gartenzäune rosten vor trägen Hunden. Wie wenig hier los ist, ist eigentlich unfassbar. Eier kaufen ist Abenteuer. Das Wetter erinnert uns an Kindheitstage in Hochsitzen. Sorglosigkeit und Lust sind zurück. Ständig lachen alle. Hier gibt es keine Pläne, keine Erwartungen, keine Handys. Kein Luxus, also Luxus.

Der Finger auf der Landkarte brachte uns her. Wie gut, dass das noch geht, so in den Zufall zu vertrauen und dafür beschenkt werden. Hier soll unser Zelt stehen bleiben, auch wenn wir schon lange wieder zuhause sind, im Morgen.

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