Links vor der Bühne steht ein Pirat aus Somalia. Und kaut Kath. Seine Augen sind scharf und wach. Missbilligend betrachtet er die anderen Gäste. Neben ihm das Ehepaar Sandberg: Er klappert genervt am Smartphone und Sie rümpft die faltige Nase zum alkoholfreien Bier. „Wie scheußlich.”, denkt sie noch und hat keine Ahnung, dass ihr verzogener Sohn zur selben Zeit eine Mitschülerin in einen KZ-Ofen in Auschwitz sperrt. So zum Spaß.
Pirat und Sandbergs tauschen Blicke aus und niemand kann sagen, wer angewiderter ist beim Anblick des anderen. Auf die Bühne steigen jetzt vier junge Frauen. Dünn sind sie und adrett gekleidet. Modische Kurzhaarfrisuren schütteln sich ruckartig. Progressiv nach vorne.
This is just a romantic concept!!! Dem Pirat, den Sandbergs, allen anderen Gästen und auch Erntge fallen die Kinnladen runter. Trommeln die Mädels mit ihren sticks dort etwa auf Winterreifen ein? Wie zornig, wie energetisch, wie berechnet, wie schrill und frappant! Erntge schaut sich um. Die Faszination für rotziges Geschrei und wütenden Widerstand vereint an diesem Abend Leute, die unterschiedlicher nicht sein können.