Tanger, Marokko.

Aha, da setzt ernt also einen Fuß auf den Boden und ist gleichzeitig in einer neuen Stadt, in einem neuen Land und auf einem neuen Kontinent auch noch. Hui! Womit soll Erntge jetzt anfangen? Mit der Oma, die Erntge mit Eiern beschmeißen wollte?* Mit dem Dreck, der von der Tafel der französischen Botschaft troff? Mit diesem total irren Basar, wo  sich Erntge plötzlich so fremd und beobachtet fühlte, dass sie sich einer Minigruppe deutscher Touristen anschloss, um nicht allein zu sein? Mit den Schildkröten im Käfig? Dem toten Hund im Baum? Dem Altstadtlabyrinth (Medina), aus dem Erntge niemals nicht allein heraus gefunden hätte? Uaaah.

Es kann sein, dass Tanger deshalb so krass für Erntge und alle anderen Schiffstouristen war, weil es ohne Übergang direkt vom Luxusdampfer hinein ins unvertraute Chaos ging. Nach 11 Tagen angenehm-gleichgültiger „Ja gerne“-Freundlichkeit an Bord, zittert Erntge wie Espenlaub, als dieser Typ mitten im Dreck auf sie zukommt und vollpöbelt, was sie sich einbilde hier Fotos zu machen, ob sie denn Journalistin sei und für wen sie sich eigentlich halte. Erntge fiept und ärgert sich, wie wenig sie eigentlich weiß über Marokko und diese roten Fahnen mit Stern, die sie erst jetzt überall wahrnimmt.

*(Für Doc Quante: Oma = S, Erntge = O)

4 Responses to “Tanger, Marokko.”

  1. Doc Quante says:

    Hi Erntge auf dem fernen Kontinent! Doc Quante freut sich sehr über die persönliche Widmung, braucht aber eine Übersetzungshilfe..!

    Alles 1 Dirham! Vergesse sie nicht, ein wenig frische Minze für lecker marokkanischen Tee beim freundlich-dreckigen Straßenverkäufer zu erstehen.

    • erntge says:

      Quanting. Es ist weil ich Deine Fahrprüfung einfach nicht vergessen kann. Es geht um Klarheit in der Sprache und um Gartenzwerge. Im Satz mit Stern ist nicht eindeutig, was Subjekt und was Objekt ist. Weil vor allem Dir solcherlei Ambivalenzerei für die Ewigkeit erspart werden soll, hab ich’s näher bestimmt. Und grüße Dich herzlichstens. Dein Erntgo

  2. Doc Quante says:

    Oh Ernt, danke. Hast mich aus einem bösen Alptraum befreit. Stunden-, tage-, ja wochenlang wälzte ick mir im Schlaf: Ja, sollte Erntge wirklich mitten in Marokko eine arme Oma mit palettenweise Eiern vom Loveboat bewerfen, lauthals “Deine Armut kotzt mich an” gröhlend???

    Jetzt ist wieder alles im Lot im Oberstübchen und Welt- und Erntgebild. Danke.
    Quantanamera.

  3. erntge says:

    siehst.
    gern geschehn!

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