Drei Schachteln.

Erntge braucht jetzt drei Schachteln.

Eine für alle schönen Unglaublichkeiten der letzten Wochen. Sie soll dunkelgrün sein, gern samtbeschlagen mit Harry-Potter-mäßig verziertem goldenem Schloss und einem passenden vier Meter langen Schlüssel. Den Schlüssel wird Erntge nicht um den Hals tragen, das wär bescheuert, aber an einem sehr sicheren Ort verstecken und Erntge wird beruhigt sein, dass auf diese Weise nichts in Vergessenheit geraten wird. Vor allem nicht das Gleißende, das Überwältigende und das schier Überbordende.

Eine zweite Schachtel soll es geben für all die kleinen Quittungen körperlichen Verfalls und Erschöpfung. Jede Stunde von Schlafmangel, Rückenschmerz oder Drüsenstau wird quittiert mit einem jeweils blauen Papier. Sie werden allesamt in dieser Schachtel gesammelt. Auch wenn es keinen Pokal damit zu verdienen gibt (oder Walkman, wie damals beim Altpapier), wird die Unmenge an Blaupapier Erntge später trösten, was sie einmal körperlich imstande war zu leisten. Blau empfiehlt sich durchaus auch als Farbe dieser Schachtel. Wegen Corporate design und so.

Eine dritte Schachtel soll es geben für alle neuen Gefühle. Sie könnte, der Hoffnung und Träumerei wegen, von Einhörnern und Regenbögen verziert sein, das wäre nicht kitschig, nicht kindisch, sondern gut so. In dieser Schachtel werden sich alle neuen Ängste, Freuden, Gelassenheiten, Wutanfälle und bisher unbekannte Verzweiflungen die Hand reichen, in welchem Aggregatzustand auch immer.

Dann wird Erntge drittlings aus der Hängematte auf ihre Schätze schauen, lächeln, und sich wie ein sehr reicher Mensch fühlen. Das wird großartig.

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