Und wie verhält es sich jetzt? Was erzähl ich denn den Franzosen?
Walpurgisnacht, Hexentanzplatz, Maibowle, Wolle Petri?
„Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“? Kämpfen und feiern gleichzeitig – das könnte denen so gefallen. Erzähl ich vom 1. Mai in Kreuzberg? Oder davon, wie wir letztes Jahr am Steintor eingekesselt festsaßen? Vom Deeskalationsteam?
Wahrscheinlich werde ich heute sowieso niemanden treffen, am Tag der Arbeit ist die Stadt tot, da fahren nicht einmal Busse und Bahnen. Dazu heute Regen Regen Regen. Da passen mir die 17 Hippies grad gut: „Ticktack, immer wieder Mai, immer wieder geht’s vorbei. … Immer wieder endlos.“
gehören die Beine im Vordergrund zu dir?
äh…also… mh. Nein. Die gehörn Krista. Aber ich geh jetz an-dau-ernd laufen am Fluss und heute war ich bis zur zweiten Brücke, yeah! Irgendwann krich auch sonne Beine. Ehrlich.
Also noch mal: Ich versteh das nicht!!! Selbst im kleinsten Kaff der Bretagne war Maidemo und liess einen ab 10 nicht mehr schlafen. Und in Nantes, der gefährlichen Stadt, aus der Fabien Barthez ganz schnell weg wollte, weil er Angst um sein Leben hatte – nichts?
Bizarre, bizarre…
Liebe/lieber Anonym!
Was soll ich sagen! Nüschte! Vielleicht lag’s ja auch an der enormen Verkaterung, die mich heimsuchte an jenem Tag. Diesem ruhigsten, langweiligsten, verregnetesten 1. Mai der Welt.
Ist das kleinste Kaff der Bretagne Saint Brieuc?
Na sicher ist das Saint Brieuc. Schreibt Anonym.
Was sagt denn nun das gute Nantes zum Abstieg und Weggang von FB? Was mitbekommen?
Na Du fragst Sachen, wo ich doch nu so gar keine Ahnung hab von Fußball. Ich glaub Barthez wollte zurücktreten, weil ihn keiner wollte. Außer Nantes. Aber da gabs irgendwie ne Prügelei mit Fans und so hat er sich sich verpieselt am Tag drauf; hat mit Kind und Kegel die Stadt verlassen.