Gerallt. Weiter!

October 8th, 2010

Das mit der permanent-freakshow is angekommen. Haben wir verstanden. Die hottest und hippest sind alle in Berlin, is klar. Aber gibs auch noch was andres? Bitte? Normal muss neu definiert werden, es fehlt jedoch an Anschauungsmaterial.

  • Bitte keine Geschichten mehr über den Darkroom vom Berghain. Die Bilder kriegt Erntgi irgendwie so schlecht verkraftet.
  • Liebe Inpeople, sprecht leiser über eure geplanten Geschlechtsumwandlungen in Tschechien.
  • Jaja, is gut, immer machen alle irre mit Drogen.
  • Weddinger, hört auf zu rülpsen. Da kann keine Parkbank was für.
  • Wort des Tages: Geschlechtsgenosse.

Und so ist es in Schweden.

October 4th, 2010

Zum Fenster schauen Elche rein.
Angelschnüre tanzen und Posen.
Wer essen will, muss rudern.
Oder wie tötet Mann einen Fisch?
Knäckebrot im Wagenradformat.
Wa-gen-rad-for-mat!
Schweden werden auf Englisch abgeschleppt.
Besaunte Corpi dampfschwaden unter Sternen.
Wärmende Flammentänze knacken am Haussee.
Günther: eine Maus zieht durch: Klaut Kekse.
Die Namen der Wildgänse von Niels Holgersson kann kein Mensch haspelfrei vorlesen.
Das beste Radio der Welt spielt heiter weiter.
Die Pilzpfanne, selbstgebaut, macht mulmig.
Bang! Wir würgen:
Jägermiezen räkeln sich auf totem Tier.
Fünf steigen auf und verfehlen das Meer.
Eine Haut klinkt sich aus.
Rockstars frühstücken in Malmö.
Touristengekreisch nach 7 Tagen Natur: tut weh.
Ohren zuhalten bis zur Fähre.
Wieder Hansestadt. Du Schöne! Mildewilde!

Und wer Erntgi derzeit nach Salavador Plascencias „Menschen aus Papier” fragt, der kricht alle Ohren abgekaut und muss immer immer immer in Erntgis funkelnde Augen kieken. Der Salvador! Macht einfach alles anders und lässt seine Figuren in einen Feldzug gegen den allwissenden Erzähler ziehen. In den Kampf gegen die Kommerzialisierung der Traurigkeit nämlich! Erntgi ist hin und weg und immer noch fassungslos. Jedoch mit viel innerlicher Regung.

Noch hat Erntgi 15 Seiten vor sich. Zögertse natürlich blöd raus wie sonstwas. Aber bald wissen wir dann, wer wen kriegen wird.

Schweden sind übrigens sehr freundliche Menschen. Mit ein bisschen Ehrgeiz versteht man oft, worum es grob geht.

Die hier übertreibt allerdings maßlos. So warm war es nu wirklich nicht. Im Gegenteil. Eigentlich wars total kalt.

Aber schön, ey. Luft, Wasser, Felsen. So ein O2 ist eigentlich eine ganz gute Sache. In die Betten fällt man nach Wandereien wie tot.

Achja hier das obligatorische Beweisfoto. Und es ist auch wirklich wahr.

Grunztit funztit.

September 17th, 2010

Leute, Erntgi geht es dufte. Hatte sich ma kurz hingesetzt und überlegt wie alles grad gut zusammenpasst und läuft. Das passiert übrigens recht häufig: innehalten und gucken, wie es geht: an der Ampel, im Bürgeramt, beim Demonstrieren für oder gegen was, beim Tapezieren, beim Libanesen, beim Kulturverein um die Ecke. Das bestimmt gesund und hat vielleicht auch was mit Skepsis zu tun, die zu jeder (noch so kleinen) Revolution dazugehört. Kennt sich ja kein Mensch richtig mit aus! Erntgi hat die Skepsis jedenfalls auf dem Dachboden geparkt. Jemand meinte, die solle ruhig in der Nähe bleiben, für wenn’s nich mehr grunzen sollte. Erntgi weiß nich so genau, Tüftelpläne für später sind ja nich so ihr’s.

Letztens hat Erntgis Schwein gepfiffen. Ein WG-befreundeter Nachbar lud in seine Firma zum Gespräch. Erntgi wurde vorbereitet: vielleicht braucht der Gute gar Hilfe mit dem PC? Angekommen, wurde Erntgi ausgefragt und zur persönlichen Sekretärin umfunktioniert. So zackzack Briefe schreiben und zwar in einem Befehlston, dass Erntge perplex fast lange brauchte für das bestimmte „Ey, nu is gut.“, das dem absurden Zustandsgefüge zum Abbruch verhalf. Im Kopf des Nachbarn war Erntgi zur allzeit abrufbaren Praktikantin geworden! Ey. Nich mit Erntgo! Prekariat gut und schön! Solide Nachbarschaftsverhältnisse im Multikultikiez … okay! Aber nich so.

Und was noch? Erntgi schreibt fleißig für die Damen von der BRD und trifft die Kumpelz vor Ort und probiert, wie viel es abends trinken darf, um nachts konfliktarm den Nachhauseweg zu bestreiten. Erntgi wohnt fein: inzwischen ist tatsächlich alles fertig und eine kuschelige Wohlfühlung setzt ein: wegen der superen Mitbewohner, der Lümmelcouch, dem personal kleinkram drumrum, selbst ein geheimer Schokivorrat ist angelegt. Und Erntgi plant Urlaub. Erntgi hat Schwein.

Zonk.

September 8th, 2010

Achja, da war ja was. Das Erntgi wohnt ja gar nicht mehr in Frankreich! Schlug’s sich an die Stirn als es während der beschaulichen nächtlichen Heimfahrt rabiat vom Polizeiauto ausgebremst wird. Na hallo! Fast grinst es beim Anblick des uniformierten Hünen, der sich da vor ihr aufplustert und was von Lichtschaltanlagen oder so referiert. Erntgis Grinsen, das auch nostalgisch ist, weil es sich auf uniformierte Franzosen bezieht, die ihre Berufspflicht am Fahrradfahrer zumindest in Nantes selten ernst weil selten wahrnehmen, wird vom Heinz in Grün missverstanden, als Aufmüpfigkeit fehlinterpretiert – und schon wird aus dem Plusterhahn ein adrettes Wortmaschinengewehr: Straftat! Anzeige! Papiere! Bußgeld! Au wei au wei. Eine geschlagene halbe Stunde verbringt das Erntgi also des nachts auf der Friedrichstraße und sinniert über den Zusammenhang von Straftaten und Prekariat.

Klarsicht, jaja!

September 5th, 2010

Erntgi sieht noch nicht ganz klar im Neuen Sein. Das macht nichts. Wenn doch am Ende das 4 Tonnen Sofa steht und sich der Schrank federleicht dazugesellt! Grinsen geht auch ohne dass mensch’s erklären muss. Ein potentieller Herzensclub ist verortet und der Nachhauseradweg sitzt. Advanced in angeheitert auch. Erntge hat inzwischen das mit der Kunst angefangen und klappert die Galerien und Lesebühnen der Stadt ab. Erheiternd ist das und wennschon input, dennschon geballt. Was der Mund des Typs ausm Späti macht, wenn Erntgi jetzt Bier kaufen kommt, könnte man im Ansatz beinahe grob mit dem Konzept „Lächeln“ in Verbindung bringen. (Yeah!) Und irgendwie arbeitet Erntgi auch grad. An vier Sachen. Klarer wäre ihr gern, wie das mit der Kohle läuft, aber ey, kommt Zeit kommt Rat kommt Tisch kommt Faust kommt Kohle. Oder so.

Ankommen.

August 29th, 2010

Das Wo erkunden.
Das Jetzt begreifen.
Das Selbst justieren.
Das Wie gestalten.

Was da ist: Postkarten aus der Vergangenheit. Ein hell lachendes Präsens. Und die ungewisse Zukunft. (Die ist übrigens für alle gleich. Egal wo.)

Einen Pullover, den kann mensch übrigens auch als Hose tragen. Das sieht zwar komisch aus, geht aber und hält warm. Muss ernt aber erst drauf kommen! Oder geraten kriegen, wenn die eigene Phantasie grad anderweitig schweift. Nach einer Woche draußen (Wasser von unten, von oben, von der Seite), kommt Erntgi wieder an und will auch aufs Außen vertrauen. Das Innere genießt nämlich noch seinen Urlaub: trollt prall auf der Wiese! Da wo Schweine sonnig grunzen, Schafe debil blöcken, Hunde treudoof bellen und Katzen seidig schnurren. Da wo Paddel schwingen, Hände schulterklopfen und wo ein buntes Wir juchzend die Wahrheit singt.

Das will Erntgi! Regen aufs Zelt prasseln hören! Denen zujubeln, die ihres direkt am Wasserfall aufbauen. Die Motorboote meiden und sich auf fetzige Stromschnellen freuen. Erntgi will auch weiter über Schatten springen. Und sich selbst aussuchen, über welche.

‚Das könnt so hinhaun’, denkt sich Erntgi und liebt weiter.
Bis sie da ist.

FF und Munter Monika.

August 19th, 2010

Zwölf Tage bis Prekariat. Der Regenschirm überm Gemüt wurde noch mal ordentlich festgetüddelt und die Löcher mit Gaffer überklebt – so hält der schon noch. Zahlen sollen weiter kühn ignoriert werden. (Muss sich Erntgi noch mal überlegen bis wohin kühn geht und ab wann bang anfängt und was überhaupt dazwischen liegt.) An die Zahlenmauer hagelt’s jetzt jedenfalls massiv Buchstaben. Manche bleiben nämlich kleben und verhängen so freundlich den kalten nackten verkackten Zahlenmauerbeton, an dem sich nicht ein einziges Pflänzchen wachsen traut.

Gute Buchstaben gibt es zum Beispiel bei „Keynkampf“ von Key Pankonin. Kann man sich gut mitnehmen, an die Ostsee zum Beispiel. Vor blauweißwindiger Kulisse finden sich flugs und kinderleicht die schönsten Buchstaben (kleine, große, dicke, zarte, helle, schützende, lächelnde, grüne und rote) zum gegen die Zahlenmauer schmeißen. Das ist gut und funktioniert vielleicht auch mit Pilzen? Das testen wir einfach in der nächsten Woche. Hier besonders schöne Buchstabenfolgen aus Pankonins Büchlein von 1993:

– der, die, das FF
– Ichfunktion vs. Exfunktion
– Lichtpeter
– das Fleisch- und Wurstsortiment auf die Klampfe tackern
– Stanniolpapier
– Welche FKE ist die richtige?
– sich bei Selbstgesprächen versprechen
– Novemberfrau
– Aber Hacke ist viel zu international und verliebt, um aufzugeben.

Was isses?

August 11th, 2010

Drei Tage hats gedauert. Fein vorgeplant hat zum Glück wer anders. (Äh, im Übrigen auch gestichsägt, gebohrt, gehämmert, ge… eigentlich alles.) Moment. Nein! Zweidrei Schrauben hat auch Erntge festgezurrt und nu? Trocknet noch das Klebzeug und denn is fertig. Was isses?

Balin, ick liebe Dir. Schon jetz.

August 3rd, 2010

Leute, jetzt ist es.

So. Und nicht mehr weit. Jetzt ist es endlich einfach passiert. Einen letzten Nantaiser Strandtag gab es, mit lieben Gesichtern und einer Extraportion Carameleis (jaja, das mit dem Salz aus der Guerande, schmatz) und dann fetzte es zurück. Nach hier. Erntgo steuert Wagen jetzt auch gern selbst. (Yeah!) Wenn man übrigens durch Belgien fährt, (ich weiß jetzt wieso die Autobahnen dort beleuchtet sind!), steht auf jedem, auch noch so kleinen Kaff-Schild, was es zu besichtigen gilt:  Burgen, Kirchen, Museen usw. usf. Außer bei eim. Bei Waterloo. Da steht kein einziger Hinweis für Besichtbares drauf, nix. Ganz nackig starrt das Schild schon vom weitem und fällt deswegen noch mehr auf. Hm!

Und nun also Berlin. Der Einstieg war heiter: mit der halben WG ging es auf eine sonntägliche Bootstour auf den Plötzensee, in den wir uns im Anschluss auch warfen und juchzten. Und whatta Kulturenklatsch beim nachträglichen Bierchen auf dem Anlegesteg! So ein Migrationshintergrund, der kann, also … es muss ja auch nicht immer gleich Rütli sein! Das sprachliche Missverständnis hätte perfekter nicht sein können: während die eine Gewichtsüberschuss für das ramponierte Ruderboot befürchtete, missverstanden die anderen das persönlich und das Chaos war perfekt. Erntgi klatscht in die Hände und ist bereit, hier alles zu lieben. Den Kiez, wo direkt gegenüber Brötchen frisch gebacken werden, wo nebenan der Kulturverein sitzt (man erkennt ihn am Teppich vor der Tür, der einzige mit Ohrensessel und Nichtschwimmerbassin für Kinder drauf) und wo die Eckkneipe sich täglich füllt mit netten Menschen. So soll das sein.

Und so isses auch.

Nächster Versuch.

July 25th, 2010

Aha. Dann also nochmal von vorn. Ein bisschen schawenzelt’s ja immer, das Leben. Und manchmal prischt es eben volle Kanne auf eine Erntge herein. Getüftelte Pläne und feste Vorhaben: werden zerfetzt oder mitgerissen. Wohin ist unklar, das spielt keine Rolle. Okay, dann also alles anders! Eine Schnapsnacht, ein Krankenhaus, eine Solofahrt, einen Wasserrohrbruch und ein Vorstellungsgespräch später ist also wieder Uhrenvergleich und wieder alle Zeiger auf Null und wieder: kann es losgehen! Also liebes Leben, bitteschön, Erntges kleine Revolution 2010 findet statt, kannste glauben, sieh zu!