…einfach mal alles umkrempeln. Bei sich zu Hause zum Beispiel. Am besten macht sich das des nachts, wenn sowieso nicht mehr klar ist, wo Realität aufhört und Surrealität anfängt. Idealerweise zwischen zwei und vier.
Bücher, Regale, Drucker, Musikanlage, Schreibtisch, Matratze, Schnickschnack und Klimbim: alles raus und am besten so ineffizient wie möglich im Raum verteilen. Alle Stecker ziehen. Mindestens eine Grünpflanze sollte dabei umkippen. Sich wieder finden im Chaos. Da man sich vor Kram ringsumher eh nicht mehr bewegen kann, am besten hinsetzen, Wein trinken und zu Pink Floyds Relics eine Zigarette rauchen:
Arnold Layne had a strange hobby
Collecting clothes
Moonshine washing line.
They suit him fine.
Und noch einen Schluck.
Emily tries but misunderstands.
She’s often inclined to borrow somebody’s dreams till tomorrow.
There is no other day.
Let’s try it another way.
You’ll lose your mind and play…
Sich nun an die Neugestaltung machen. Jedes Schmuck- und Prachtstück in jeder möglichen Position und Kombination neu anordnen, bitte. Begleitet werden sollte dieser Prozess unbedingt von einem gewissen, rapide einsetzenden Verdruss, da natürlich nix klappen will. Es sollte ein ehrlicher und tiefer Verdruss sein, garniert mit einer Prise Wut. Diese sollte mitschwingen und sich auch vom steigenden Alkoholspiegel im Blut nicht einschüchtern lassen.
…Why can’t we play today?
Why can’t we stay that way?…
Wenn genug blaue Knie vorhanden sind und über genügend Kabel gestolpert wurde, sollte man ohne schlechtes Gewissen feststellen, dass man, betrunken wie man ist, nicht mehr viel reißen wird und ins Bett gehen. Advanced learners träumen dann Flugszenarien, das kann sehr erquicklich sein.
Für den nächsten Morgen sollte genügend Kaffee bereit gestellt werden, um über den Schock des Anblicks der Wohnung hinwegzuhelfen. Hat man dann jedes einzelne Möbelstück und auch das letzte Buch wieder an seinen ursprünglichen Platz gebracht, besteht Anlass zu Jubel, Trubel und Heiterkeit. Sie werden staunen!
(The Nile Song, baby!)