… Fahrradfahren auf der Route de Paris.
Da kann man sie nämlich ehrlich hassen lernen. In ihren stinkenden Bagnolen, die in Deutschland niemals nicht durch den TÜV kommen würden. Und wegen ihrer kruden Einparkmanöver, die zum Radikalbremsen zwingen. Und einem den Adrenalinspiegel veracht- bis –zwölffachen.
Und dann ist man ja schon gar nicht mehr so schüchtern wie am Anfang! Sondern schimpft munter drauf los, „Monsieur, ma aufpassen wär’ auch okee. Sie Arsch!“ Aber was kann Frau tun, wenn der Businessmann im schwarzen Toyota nur milde lächelnd raunt: „Mais que vous êtes belle, Mademoiselle…“ Also außer Zunge verschlucken, Kopf schütteln, perplex sein?
Belle? Nach 1,5 Stunden Fahrrad auf der Route Nationale? Nach einem Besuch beim altersdementen Konsul, der mir soviel Kohle abgeknöpft hat?
Mhm. Ich weiß nich ich weiß nich… die haben mich vielleicht beide angelogen? Jedenfalls frag ich mich ein weiteres Mal, ob dieses Machofrankreich bereit sein kann für eine Ségolène.
so. versuch nummer 2. und die löchabsicherung beherzige ich diesmal. und auf “sonstiges” hab ich gedrückt. und wenns wieder nicht funktioniert – kleine prognose – dann soll sie schweigen im walde der computerdodeln – tränen vergießen aber darüber, dass die stimme nicht mal hallo sagen und der arm nicht winkewinke machen kann dem eigenen rockzipfel, den eigenen und (s.älterer eintrag zur bräunungsdiskriminierung der armen beine) zugegebenermaßen kas(=käse)-weißen haxen (=beine) und den latschen (= schuhe, kleine kunde in österreichischer umgangssprache für menschen aus nördlicheren regionen 🙂 auf dem 1.mai foto…
aber wollen wir zuversichtlich sein 🙂
schmunzeln musste ich über den geschäftstypen im toyota (wär das in unseren statussymbolisch autoversnobten herkunftsländern nicht ein paradoxon?? und sind sie deshalb echt sympathischer, die franzen in ihren zerlemperten höchstens-mittelklassewägen, oder ist alles nüchtern-pragmatisch zu sehen, nämlich sie parken einfach zu wild für schöne autos (vorne bumm-hinten bumm und viell. einen nachbarn ein bissl weiterschieben) um sich protzautos kaufen?? und angeberkiste auch höchst problematisch, weil sowieso angst herrscht, dass böse banlieue-araberkinder das schöne auto stehlen… und nicht zuletzt darum ist wohl neben dem machoargument tout court zu befürchten, dass die Ségolène auch das pathetischste ihrer “osez!” in den wind gepustet hat…
dein roadmovie auf der Nationale heute zeigt wieder mal die wunderbare vogelfreiheit (ohne jetzt behaupten zu wollen, dass radfahren auf der N wunderbar sei…) der drahteseltreuen in frankreich, im land, in dem auch die polizisten regelverstöße am fahrrad nur dann milde kritisieren (und nicht wie in österreich gleich abstrafen), wenn man gleichzeitig ein bissl schimpft auf die bösen autofahrer…
es hat geklappt! und jetzt check ich sogar auch, dass ich meinen namen eintragen muss! wow!
… träne im knopfloch. krista! you finally made it! wunnabaaaa. ganz stolz binni. und nu auf zum tanzbeinschwung. hab ein schönes we in bordeaux!