Woanders, nicht tot.


„Enrico, du siehst fertig aus. Erzähl mir alles. Was. Her mit den Verheißungen, den Zerreißungen. Dem ewigen Fragen und dem immer Probieren und was am Ende ist und bleibt. Schnaps?

… Achso ja, wir müssten Termin machen, spontanski kriegst du mich nicht mehr. Das inzwischen kompletto over and out. Funken und Morsen passiert im Halbschlaf und die immer neuen Alphabete durchschau ich doch nicht mehr.

… Wach? Ich? Hör auf, gleich flenn ich.

… Fern von Zeit.de und Tagesschau ist es gut. Still Glüxpilzin, weißte doch. Die Blase funkelt in freundlichen Farben: achtsam—smaragd, nachsichtig—violett, knisternd—beige. (Also auf Arbeit. Zuhause fluoresziert es öfters.)

… Eben nicht! Für Zynismus hab ich doch gar keine Wut übrig. Den Fehlfarben hab ich das ja übrigens mal vorgeworfen, direkt nach dem Konzert in ihre schnöde süffisante Glückseligkeit. Jetzt schäm ich mich. Und frag mich, wie andere im Park joggen, als wär das das Normalste der Welt. Wenigstens trink ich wieder.

… kann es sein, dass schon wieder nur ich erzähl? Ist das schon NLP von dir?

… das letzte Konzert, das ich verpasst hab, waren Tocotronic. Das mir und andern Dinge Schönreden hab ich aber inzwischen perfektioniert, könnt ich direkt nach Tokyo mit, wär das nicht schon vorbei und ich nich so fuzzy wegen dem ganzen Coronashit. Du auch? Keine Ahnung, es ist echt bescheuert und seitdem irgendwie immer latent Paralyse, findst nicht auch?

… also gut. Berlin, ja? Ich hasse Berlin. Ich komm. Sag wann.“

One Response to “Woanders, nicht tot.”

  1. Entritschko says:

    boah, she´s back

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