Parvati.

paravti

Ich komme jeden Tag um 5 Uhr 30 ins Haus und bereite den Ahnenraum vor. Der Helle sitzt dann oft schon auf der Bank. Ich mag ihn, er schenkt mir immer Zigaretten. Ab 8 wird es heiß und die anderen Hellen kommen hinzu. Sie schauen mich immer verschüchtert an, mit Respekt. Mir wäre es lieber, sie würden mal aus sich herauskommen und diese schwere Ketten ablegen, die nur ich sehen kann. Beim Trommeln knittern ihre Stirnen und sie halten sich an ihren Ketten fest und lassen einfach nicht los. Sie lieben Papier und schreiben auf, was man nicht lernen kann, sondern erfahren muss.

Vielleicht wird aus dem Hellen was. Er kann sehen und versteht. Als ich 9 war, fing es bei mir an. Ich wollte das nicht. Sprang vom Felsen. Half nicht. Dann musste ich.

Wenn die Hellen schreiben und so heftig nicken mit ihren großen Augen, mach ich meine zu. Meine Kraft muss ich mir einteilen, sie wird jedes Jahr kleiner. Ich spreche nie Englisch, obwohl ich gut verstehe. Das hält mir eine Menge vom Hals. Ich mag meine Ruhe.

Ich bin 70 Jahre alt. Ich habe 10 Kinder geboren. Eins habe ich verloren. An den Alkohol. Meinen Mann heiratete ich, als ich 15 war. Heute ernähre ich die Familie allein. Es gibt kaum Arbeit für die Jungen.

Seit Mohan nicht mehr da ist, hat sich hier viel verändert. Es war schwer, ihn wegzuschicken. Er wollte einfach nicht gehen. Er wollte bleiben. Hier bei seiner Familie, seinen Frauen, seiner kleinen Enkelin. Er versteckte sich. Ich zog also meine Tracht an, suchte und fand ihn endlich, die anderen mussten mich halten. Er weinte und wollte einfach nicht gehen. Ich sagte: „Du musst.“ Die Helle weint, wenn ich das erzähle. Ich weiß nicht warum.


(JAHA ODA: From here we start our journey.)

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