Ja, wo ist eigentlich mein Preis, fragt sich auch Erntge, als sie mit 140km/h aus der Hansestadt gebrettert wird. Durch die Nacht röhrt die Hausband wütende Fetzen nach Berlin. Erntge würde mitgrölen, wär sie nicht so müde. Noch hat der Auspuff des Höllengefährts hinten nicht alles vernebelt: die Umrisse der Stadt sind klar wie die Luft, die es nur an der Ostsee gibt. Sogar der garstige Schweinehund ist noch erkennbar, wie er da mit eingezogenem Schwanz fiept: ha! An dem hatte Erntge ordentlich gerüttelt! Da hängen auch noch Schweißperlen an den Bäumen vom besten Wochenendschiffskonzert (auf der Walzerbahn, im Panoptikum, am Kettenkarussell). Kurz hinterm Ortsausgangsschild hält ein toter Mann seinen Daumen in die Luft.
Also gut. Keine Angst. Nach vorne schaun. Das muss jetzt und das ist und das wird. Aus dem Fenster des knatternden Mobils heraus krallt sich Erntges Blick an einen Stern, der mit den wipfelnden Baumkronen Versteck spielt. Ankommen, Sinn, Zuhause – das will Erntge. Geduld, Aushalten, Zwischenspiel – das hat Erntge. Und das bleibt nicht so.