Die gealterte Großgeldprinzessin Suzanne Vega stellt sich auf die Bühne des Onyx-Würfels und singt mit einer Stimme, die unverändert, ungealtert scheint. Einen Stadtpiraten hat sie dabei und der trägt gelackte Krokdilslederschuhe. Was sie singt ist alt und neu und leicht und jeder Ton kommt Erntge bekannt vor. Suzanne Vega, das ist lange her. Das ist…
Da ließ man sich noch leicht packen, da reichten drei Gitarrennoten und Texte über das ganz große Gefühl. Das war vor dem Progressiven, vor psychedelisch, vor kompliziert, vor ernüchtert, vor skeptisch – das ist lange her. Von ganz fern kommen sie wieder, die Bilder einer heilen Welt, als wir noch fett und rosig waren und noch nicht auf der Hut.
Suzanne Vega ist nicht Tanita Tikaram. Um trotzdem hat Erntge das ganze Konzert über genau die im Kopf. Wieso? Selbe Zeit? Selbe Sprache? Selbe Texte? Selbes Tembre? Genauso weit weg?
Erntge glaubt nicht mehr an Engel, die Bank ist leer.
Auf der Rückfahrt mit dem fremden Mann gibt es Thom Yorke im Radio und Erntge weiß nicht, warum sie das so ungemein beruhigt.