Aus der Ein- wird Zwei-heit in Deurali. Zum Glück nur für ganz kurz. Auf 3200m Höhe und bei knackigen 11°C machen nämlich plötzlich Teile unserer Lungen schlapp und erstmals stellt sich die Frage nach dem eigentlichen Ziel unserer Wanderei. Das eine will unbedingt hoch zum Annapurna Base Camp, das andere ist an seiner Grenze angelangt und erschrickt. Beide Verstände sehen klar, nur ein Herz schafft es noch nicht durch die feuchtneblige Wolkenwand. Wir versuchen also akademisch Pro- und Kontralisten und malen das Dilemma auf Papier. Wir machen das ordentlich. Unsere gefalteten Stirnen verscheuchen dabei die anderen Trekkerinnen, die ihre immergleichen Fragen vorsichtshalber in den Taschen lassen. Es regnet und regnet und nachts schreit jemand im Nebenzimmer. Deurali ist so unerträglich, dass sich selbst die Mäuse Rucksacktaxis suchen: weg hier! Endlich wissen wir bescheid.