Gegen die gespeikten Tonnenräder hatte sie eigentlich keine Chance. Auch ihre Schnelligkeit half wenig und auch nichts, wie überraschend sie in die Kurve preschte. Der Moment war kurz und heftig. Und für sie der letzte. Ihrer Wut über diese Ungerechtigkeit, ihrer Verzweiflung über die zerfetzten Leidgenossen auf den Dorf- und Bundesstraßen Richtung Ostsee, ihrer gesamten zurechten Empörung darüber, konnte die schwarze Katz dennoch Ausdruck verleihen, als sie eben in diesem Moment in einem letzten Katzkraftakt ihre scharfen Krallen in Erntges Schulter bohrte und zwar ganz kurz bevor es so fürchterlich ratschte. Erntge hasste sich und lehnte sich so fest wie möglich in den Fahrersitz. So als könne ihr Schmerz den Moment ungeschehen machen. Ein Quatsch. Sieben Tage und sieben Nächte lang litt Erntge. Dann ging sie zu einem Mann mit Hammer und Meißel. Der knackte und krachte ihr schließlich die Krallen aus der Schulter. Erntge weiß, dass es jetzt vorbei ist und versucht, die Welt weiter so zu sehen, wie sie ist.