Zwei Alphabete…

abc

… sitzen im Park. Der Zufall, der die beiden zusammengeführt hat, glänzt glatt in der Sonne, er strahlt. Wie die beiden so reden, erinnert irgendwie an Taubenschlag. Erntge hört jedenfalls keine Pause.

Abc: Dein F ist der Hammer.
ABC: Findste echt?
Abc: Auf jeden Fall. Gedoppelt auch stark, FF, was das alles anknipst…
ABC: Danke. Du bist nett. Ich mag dein E.
Abc: Was? Das olle E? Das doch total vermainstreamt und so inflationär. Ich sag nur 17,39%!
ABC: Nee. Das E ist großartig: erlesen, exquisit, elementar, elegant, entkrampft, edel… E macht super Wörter.
Abc: Perec hat diesen Roman geschrieben, in dem kein einziges E vorkommt.
ABC: Ich weiß. Ich mag das E trotzdem. E-Dur ist meine Lieblingstonart.
Abc: Mich nervt das E zuweilen. Alles ist heute mit E und Bindestrich.
ABC: Ach komm. Du weißt doch wie das geht mit der Zeit: Veränderung ist gut!
Abc: Ja. Was hältst du von K?
ABC: Hui. Knackig! K ist super. Ich find K bringt immer so Schwung rein: knebeln, knick knack, Knollo, knarzen… manchmal so schön unbequem…
Abc: Ja. Das find ich auch. Was mit L?
ABC: Och… Meim L fehlt’s manchmal an Charakter, glaub ich. So luschimäßig is meins: Linde, Lätzchen, Langeweile. Wie ist das bei dir?
Abc: Ich weiß nicht. Mal so mal so (…)

So reden die beiden Alphabete. Immer weiter. Erntge glaubt fast, ihnen wachsen bald Bärte.

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