Ein sympathischer Pilzfreund ist unterwegs. Sieht plötzlich im Wald eine Frau liegen. Die ist leichenblass und knurrt. Der Pilzfreund stellt seinen Korb aufs Moos und setzt sich daneben. Die blasse Frau öffnet die Augen. Das scheint ihr weh zu tun: ganz verzerbelt schaut sie auf Anemone und die drillionen Piepmätze, die ihr entgegenzwitschern.
Der Pilzfreund räuspert sich, denn noch hat die Fremde ihn nicht gesehen. Natürlich erschrickt sie, als sie ihn sieht: „Placemat! In Gruppen. Vokabular erschließt sich quasi von selbst, nicht entlasten.“, sprudelt es aus ihr raus, fast als entschuldige sie sich. Der Pilzfreund rümpft die Nase und macht Schneckenaugen. „Bitte was?“
Die Frau springt auf, schüttelt den Kopf und setzt sich wieder. „Aha, dann isses jetzt also vorbei.“, sagt sie mehr zu sich selbst als zum Pilzfreund, „ich heiße übrigens Daaé.“ Der Pilzfreund nickt: „Angenehm, Walter.“
Der Pilzfreund möchte jetzt wissen, was hier eigentlich los ist. Er fragt: „Was ist hier eigentlich los?“ Daaé streicht ihre zerknüllte Bluse glatt und erzählt ruhig ihre Geschichte:
„Das Phantom hat mich wohl wieder freigegeben. Es sieht schlimm aus, total vernarbt und zerschossen die eine Gesichtshälfte. Er hatte mich unter seinem Mantel gefangen, bestimmt mehrere Monate: kieken sie sich hier meine Bluse an, ich bin total abgemagert!“ Der Pilzfreund nickt zustimmend.
Die Daaé fährt fort: „Kann sich kein Mensch vorstellen, aber stimmt wirklich: der Umhang des Phantoms ist tiefschwarz, schwärzer als die Nacht und als der tiefste Punkt der Erde. Man kriegt quasi überhaupt gar nix mit von oben. Kein Licht! Dafür modrige Feuchte und so ein übelst kompliziertes Gängelabyrinth… keine Ahnung, die letzte Zeit war immer Vortasten und hoffen dass es geht.“
„Und es ging also.“, schlussfolgert Walter und reicht der Daaé ein Käsebrot. Daaé kneift die Augen kurz zusammen, nimmt an, beißt zu und schmatzt weiter: „Mmmpfja. Ampfscheinempft.!“
So saßen die beiden im Wald. Vielleicht noch so eine halbe Stunde. Zum Abschied gaben sie sich die Hand.