Stress ist kein Sport. Ab nach Berlin. Cumbiabums mit Schwitz, fröhliche friends … und dem Tritt ins Pedal folgt immer Kunst. Erntge ist hin und weg und das auch wegen Meret. Die aktuelle Retrospektive ihr zu Ehren im Martin Gropius Bau ist wärmstens empfohlen. (Audioguide mitnehmen!) Erntge hatte vergessen was für ein sexistischer Männerverein die SurrealistEn waren; die reduzierten Frauen auf Musentum oder Sprachlosigkeit oder Wahnsinn. Davon hat sich Meret einsa befreit und ihr eigenes surrealistisches Ding gemacht:
Ohne mich ohnehin ohne Weg kam ich dahin ohne Brot
ohne Atem aber mitnichten mitneffen mit Kaspar
mit Kuchen so rund war er etwas eckig zwar
aber ohne Grasbewuchs mit Narben mit Warzen mit Fingern
mit Stäben mit vielen O’s und wenig W’s
dafür mit ganz enorm wenig viel.
Oh falle du doch in dein Loch oh begrabe dich doch selbst
und deine langatmige Hoffnung
gib deinem Ich einen Tritt deinem Es seinen Lohn
und was von dir übrig bleibt brate wie Fischlein in Öl
du kannst deine Schuhe abstreifen.
(Meret Oppenheim, 1969)