Turbo-Boost, Fungus & der Milchmann.


Also, Erntgi weiss jetzt wie es geht: linksrum, rechtsrum, Gas und Bremse – ein Pferd ist eigentlich nicht schwer zu bedienen. In jedem Fall leichter als Mathe. In Salento verbrachten wir ganz fantastisch schöne Tage, vor allem auch wegen Don Alvero, der uns Pferde mitbrachte und uns auf die raufhiefte, um uns dann bergauf, bergab, tunneldurchs und zwischen Kühen und Eseln vorbei am schönen Fluss Quindío entlang zu beeindrucken. Yeah! Pferde-Turbo-Boost (für wenn es noch steiler bergauf gehen soll/muss) geht so: Pferdi wird einfach so unsubtil als möglich an der Mähne gerupft. Dazu muss unbedingt, auch wenn es wenig Sinn macht, “¡Pello, Pello!” gerufen werden. Schnuckbert und Don Alvero hatten was falsch verstanden, die liessen sich seltsamerweise am Pferdeschwanz den Hang raufziehen. (Da fällt mir ein:  “Geht ‘n Cowboy zunn Frisör…”)

Und dann: sind wir ins Cocora-Tal. Das ist, wo die Wachspalmen bis zu 60m in den Himmel spriessen. Wer nach  oben will, nach Acaime nämlich, wo sich auch Kolibris lustig grüssen, der muss durch den urigen Wald, und zwar mehrere Stunden lang. Bergauf. Über wilde Flüsse drüber, oftmals per Brücke aus Baumstamm oder Hänge. Das ist fetzig! Wir transpirierten heftig. Auch während des grossen Regens, der dann folgte. Puh!

Und dann die anderen Reisenden. Da kann man Pech haben (schlafresistente Internetjunkies im dormitorio), da kann man aber auch Glück haben. Und wir hatten auch Glück: im Plantation House in Salento trafen wir eine gar lustige Meute, die sich Rum in die Kehle laufen liess und jenen fröhlich anbat. Ein Schelm, wer da…  na jedenfalls: Trunkenheit! Rausch! Und schon handelte sich die Nacht irgendwie um Fungus, insbesondere  Schimmelpilz und ob der nun intelligenter wär als wir, weil der doch effektiver das U-Bahn-System Tokios baut, als ein Mensch erdenken kann. Hm! Dann kriegten wir auch noch Besuch von einem gewissen Turner (es empfiehlt sich immer, mit einem Handpuppenspieler zu saufen), der mit seinem Alpha Romeo protzte. Grusel.

Und nun sind wir also in Manizales. Noch haben wir nicht viel gesehen. Wollten wir eigentlich aber schon haben. Um 3 Uhr 20 (!!!) klingelte unser Wecker, uns einen schönen Tag bei Laguna Verde und Thermalquellen einzuläuten. Der Plan klang super: ab mit dem Taxi zum Roten Kreuz und genau da sollte dann um 4 Uhr 30 der Milchmann langkacheln, uns mitzunehmen nach Villamaría, von wo aus man herzhaft in 4000m Höhe wandern können sollte. Tja, Ihr ahnt es schon. Der Morgen blaute erst dunkel, dann hell, wer nicht kam, war der Milchmann. Hach. Aber auch das ist ja ein Stück Kolumbien und wir sind gespannt auf die nächsten Etappen.

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