Kaum zu glauben, dass es noch nicht mal eine Woche her sein soll, dass wir uns auf den Weg gemacht haben. Es fühlt sich vieeeel länger an und jeder Tag verspricht ein neues Abenteuer. (Das er auch hält.)
Inzwischen kennen wir cholados, aber noch nicht sancocho; wir wissen wo die Reichen und wo die Armen baden, kämpfen abwechselnd gegen Sonnenbrand und Mückenstich und – leben ein bisschen parallel. In unserer Parallelwelt übertrumpfen sich ausgewanderte Deutsche mit Geschichten über Ehrenmorde und Blutlachen (“letztens soll …” ; “ich habe gehört, dass …”), während sie sich Tiramisu-Torte im hauseigenen Hochsicherheitstrakt in den Mund schieben. Unseren Rhytmus diktieren vor allem Almbert und Nathalie, die immer lachen oder heulen – immer eins von beidem, selten was dazwischen. Und dann auch ein bisschen Luzmilla, die empleada von der Kleinfamilie, die Sachen wegräumt, die man dann einfach oder gar nicht mehr wiederfindet. Tssss. In unserer Parallwelt verstehen wir nicht viel, manches kommt uns Spanisch vor. Aber wir können Bier bestellen.
Ab morgen soll übrigens alles anders werden: wir probieren mal kolumbianische Realität. Mit dem Bus solls gen Norden in die zona cafetera gehen. Erstmal nach Armenia, die anscheinend häßlichste Stadt der Welt, mit Supermärkten in Kirchen und architektonischen “Unglücken”. Von da aus weiter nach Salento, einem idealen Ausgangspunkt zur Erkundung der Kaffeezone und den Los Nevados, ein Naturpark mit Vulkanen und Lagunen.
Einen Einblick von was wir hier machen gibts übrigens auf Schnuckberts Blog, da haben wir inzwischen auch allerhand Bildmaterial geparkt.