Erntgo ist wieder da! Hatte sich ja leicht ausknocken lassen vom Arschloch Fiebervirus und war kurz abgetaucht. Aber nun, vorbei vorbei, Erntmaschin is wieder busy. Und gleich total ausgebucht. Wie das geht! Für alle, die es noch nicht wissen: wir planen hier das ganz große Ding. Kein Scheiß. Nantes wird einen Kultur-Januar erleben, der an Schmackig- und Fetzigkeit vergeblich seinesgleichen suchen wird. Es ist der helle Wahnsinn. Wirklich. Seit März basteln wir nun schon und binden Schleifchen. Eine DEFA-Retrospektive soll es werden. – Wird’s. Es ist tatsächlich ein Projekt zum Verlieben und ich sag Euch auch warum:
1. Es ist unsers! Unsere Verantwortung, unsere Ideen, unsere Energien, unser Fleiß, unsere zuen Wochenenden, unser Ärger, unser Herzblut steckt da drin. Was selbst auf die Beine zu stellen, das ist überhaupt der Oberknüller.
2. Man glaubt an uns. Europäische Union und Deutsche Botschaft, die Uni und die Stadt Nantes glauben doch echt an unsere Idee und haben uns ganz feierlich einen Koffer voller Scheine überreicht. Echte. Ganz große Augen!
3. Wir haben Verbündete. Unsere Kumpels sind nämlich überhaupt die besten. Und die können alle so schöne Sachen! Über Ideologie und Subversives in DEFA-Märchenfilmen reden, zum Beispiel. Oder professionell Pressecommuniquées schreiben. Oder Fotos machen und entwickeln. Oder Webseiten bauen. Oder dolmetschen. Das Tollste: die meisten konnten wir unterbringen im Projekt, sogar für Geld.
4. Wir machen Sinn. Weil wir gelernt haben, dass es nicht nur gut ist, zu machen, sondern auch Machbares weiterzugeben, geben wir also alles was wir wissen weiter. An Kulturmanagement-Studenten der Universität. Die lernen nämlich zeitgleich in Ateliers und Workshops, wie man Fotos, Flyer und Webseiten macht und effektiv nutzt, wie man mit Journalisten kommuniziert und am Ende selbst so ein Kulturprojekt auf die Beine stellen kann. Transparenz finden wir nämlich total wichtig. Und die Studis finden das gut und aktualisieren uns zum Ausgleich französische Untertitel von zwei Filmen, deren französische Untertitel dringend aktualisiert werden müssen. Unter professioneller Anleitung einer Traductologie-Spezialistin, versteht sich. Netzwerke sind super.
5. Alle machen mit. So haben wir also ein Programm von 10 DEFA-Filmen zusammengestellt, die vom 7.-25. Januar 2009 im angesagtesten Kino Nantes’ gezeigt werden. Alle sind begeistert. So kommt’s, dass fast jede Projektion von einer Intervention begleitet werden wird! Der Historiker Cyril BUFFET (hat übrigens letztes Jahr ein Buch zur DEFA-Geschichte veröffentlicht: Défunte DEFA – L’autre cinéma allemand) und Caroline MOINE (DEFA-Spezialistin und Expertin für Dokumentarfilm) werden kommen und uns und dem Publikum Rede und Antwort stehen zu Zensur, Kahlschlagplenum, Frauenrolle und Antifaschismus in der DEFA-Produktion. Das ist fantastisch! Zudem kommen Peter Kahane, Thomas Plenert und (wenn er dann noch lebt) Jürgen Böttcher alias Strawalde. Die über ihre Zeit bei der DEFA sprechen werden, Zeitzeugen zum Anfassen.
6. Wir sind berühmt. Da melden sich nämlich plötzlich Leute, die gern ein Praktikum bei uns machen möchten. Wow! Woher wissen die?
Und deswegen ist Erntgo busy: Hüftaufschwung aufs Fahrrad jetzt also und ab zum Praktikantenbriefing, ja so heißt das. Natürlich lecker beim Apéro, sind ja schließlich in Frankreich! Die nächsten Wochen werden fliegen und es gibt ja kaum Schöneres als verdiente Ferien zu Weihnachten. Yeah!
Super-Project, finde ich.
Und klingt nach Hand und Fuss und Kopf und allem! Und ich mach hier auch Werbung.
und: DANKE!
unfassbar!!111elf