Kinder der digitalen Revolution.

Vom Weihnachtsmann hat sich das Neffengetier dieses Jahr eine Xbox360 gewünscht. Kriegen wird er ein Memory-Spiel mit Fotos von Tieren. Löwe, Gorilla, Zebra und so. Beste Aussichten also auf eine schöne Bescherung.
Xbox360… was ist das überhaupt! Auf Wikipedia preschen mir eine Millionen technische Daten entgegen: Unified Shader-Architektur (jede Pipeline kann Pixel und Vertex-Shader ausführen). Hä? Bei der Verwendung eines VGA-Kabels können keine emulierten Spiele mit 50 Hertz abgespielt werden, sondern nur NTSC-Spiele mit 60 Hertz. Bitte? Anti-Aliasing-Fähigkeiten der Xbox 360? – was soll denn das!
Noch schwindliger wird mir beim Anblick der „erklärenden“ Grafiken. Immer mehr Fragen als Antworten. Ich verstehe nur Bahnhof: was bin ich nur für eine blöde Tante! Hölle! Wie früher, als man für diese steile pinke Anziehpüppi gestorben wär, aber von der doofen Tante doch nur den grauen Kratzpulli bekommen hat.
Der Abgrund tut sich auf: ist das schon der Generationskonflikt? Lebe ich an der Realität vorbei mit meinen schrulligen Filmen aus Ländern, die nicht mehr existieren? Mit meiner blöden Musike, die schon früher keiner kannte und für die sich heute erst recht keiner interessiert?
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich werde dieses analoge Memory-Spiel an den Neffen bringen! Alles werd ich geben und nicht etwa darüber nachdenken, worüber ich mich in 10 Jahren mit ihm unterhalten werde.

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