Valesko Reist-Stetig. (3)


Valesko und Statiska saßen am Fluss und knarzten. Der Herbst hatte die Blätter der Bäume gelb gemacht, manche braun. Der mildmodrige Geruch hier im schützenden Schilf ließ ihre Sinne hüpfen. Über ihre Köpfe hinweg schwirrten vereinzelt Mücken durch die noch wärmende Nachmittagssonne. Die lachten ihrem Tod beneidenswert unbeschwert ins Auge.

Valesko quakte zufrieden. Er genoss die Stille. In den letzen Tagen war er rührig um den Teich gesprungen, hatte hier getrommelt, da gewirbelt und es allen gesagt. Dem lustigen Zipfelfrosch, dem Schlammtaucher, der stinkenden Knoblauchkröte und dem stolzen sardinischen Scheibenzüngler auch. Hatte es ihnen allen laut zugerufen. Dass er einen schönen Ort suche! Für sich und seine Jungfröschin. Der alte Schaufelfuß hatte ihm verraten, dass das Licht am Waldtümpel morgens unfassbar schön sei. Vom Stummelfuß hatte Valesko erfahren, dass es das beste Insektenfrühstück drüben am Sumpf gab. Nur die doofe Wechselkröte hatte gezischt, ob Valesko nun ein Spießerfrosch werden wollte oder was. Pffff. Valeskos linke Warze schleimte gesund vor sich hin.

Statiska grunzte heiter. Sie hatte eine Tüte bunter Mollusken mitgebracht, die sie nun lustvoll lutschte. „Quark!“, quakte sie und rülpste fröhlich in die Wolken. Die letzten Tage, die Statiska mit der Zukunft verbracht hatte, hatten sie ermüdet und diese kleine Pause jetzt mit ihrem liebsten Frosch tat ihr gut. Jeder weiß, dass die Zukunft die unberechenbarste aller Zeitgenossinnen ist. Als Statiska und Zukunft zum Beispiel durch den Wald gesprungen waren, war die Zukunft oft stehengeblieben, so ganz ohne Vorwarnung. Nur um dann zu Riesensprüngen anzusetzen, bei denen Statiska die Puste ausging. Puh. Am Teich hatte die Zukunft Statiska immer widersprochen und manchmal so überrascht, dass Statiska gar keine Worte eingefallen waren.

Statiska und Valesko hatten sich überlegt, dass wer ein Zuhause wollte, sich mit der Zukunft anfreunden und Helferlein suchen musste. Ob das stimmte, wusste der Fuchs. Aber den mieden die beiden, weil er so streng aus dem Hals roch.

(Fortsetzung folgt.)

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