Valesko Reist-Stetig. (2)


Einmal geschah es, dass sich dunkelblaue Wolken in Statiskas kleinen Schallblasen bildeten. Unter ihren Mundwinkeln stiegen erst zwei, dann drei, und später fünf solcher Wolken auf und umgaben Statiskas Kopf wie ein Gebirge. Die Wolken waren sehr dicht und so dunkel, dass die Jungfröschin bald gar nicht mehr zu sehen war. Vor allem nachts hatte Valesko Mühe, seine Liebste wiederzufinden. Ihr Rufen war wegen dieses Gebirgsnebels nämlich ganz dumpf geworden.

Valesko kratzte sich am Kopf. Oft grübelte er, was er nur tun könnte. Auf seinen Reisen hatte er allerhand erlebt, doch dunkle Gebirgswolken waren ihm noch nicht untergekommen! Valesko wollte nicht verzagen und machte sich auf die Reise.

Er hatte gehört, dass ein Löffel Grütze vom entfernten Ententeich Wunder vollbrachte und dass der Verzehr von zwei kurz angebratenen Fliegen vom vierten Planeten alles Blaue zu heilen vermochte. Vom Uhu wusste Valesko, dass eine Vier-Tages-Spinnenbeinkur schon jedem geholfen hätte. Das alles wollte er seiner Jungfröschin besorgen, auf dass sie bald wieder ganz die Alte würde.

Als Valesko nach sieben Tagen zurückkam, strahlte er vor Freude, weil er alle Zutaten gefunden hatte. Statiska aber schüttelte den Kopf: „Aber Süßling, was soll ich mit Grütze, Fliegen und Spinnenbeinen! Des Reisens bin ich müde. Wir brauchen ein Zuhause.”

Aber… was? Valesko schlug sich an die Stirn und verstand. Seine Jungfröschin suchte ihren Platz! Wollte jemand werden, zusammen mit ihm! Und daher mussten auch die Wolken gekommen sein: um sie solange außen zusammenzuhalten. Jetzt war Valesko alles klar. Verzückt küsste er seine Liebste. Dann fiel ihm ein, dass er überhaupt nicht wusste, wie man ein Zuhause baute.

(Fortsetzung folgt.)

One Response to “Valesko Reist-Stetig. (2)”

  1. Suse says:

    ich bin gespannt auf die fortsetzung…
    mal bei gelegenheit lust auf ein feierabendbierchen?

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