Erntge im Glück.

Jaja, Erntge ist mal wieder schwer verliebt. Hat heut nämlich Hans die Hand geschüttelt. Weil der heute doch in Nantes war, um einen Film vorzustellen, der ihn selbst zum Thema hat. Hans Narva nämlich. Und was das für ein Film ist. Erntge grinst immer noch: wie mutig, diesen Dokumentarfilm von Claudia Lehmann (Physik studiert!) als Eröffnungsfilm des jährlichen Festivals des deutschen Films zu nehmen! Und dem teils steifen französischen Publikum Herbst in Peking, Inchtabokatables, Kokaingeschichten, homosexuelle Knasterfahrungen und 4 Tonnen Kapitalismuskritik und ne Prise Anarchie (“schwarz rot gold ist das System, morgen wird es untergehn”.) um die sensiblen Ohren zu hauen. Und dit allit och noch uf balina Akzsßent…

Es wird erzählt, über Narva, der im Osten groß wird, nix wird und dann Musiker. Und dann wieder nix als seine Band nämlich verboten wird und er gern an Kokain und billigem Fusel sterben will. Allein in seiner frisch schwarz-gestrichenen Wohnung. Bis die neue Band einen Gitarristen braucht und es also weiter geht. Von den Bands die folgen und den Geschichten mit dem Sohnemann hat Erntge leider nix gesehen. Keiner im Saal übrigens, weil der Windows Media Player nämlich abgekackt hat und zwar im ausverkauften Saal.

Und was passierte dann? Also nachdem Nantes Bürgermeister das Kino verließ? Hans und Claudia ließen sich nicht lumpen: gingen vor dem Publikum auf die Knie und spielten auf. Mit Gitarre und Melodika (wirklich! mit Ding dran zum Reinpusten). Erst eins und dann noch ein Lied, und jedes Mal wusste man nicht ob man lachen oder weinen sollte: surreal! Oder war das Punk? Ich denk ma es war Punk, denn es hat echt Spaß gemacht. Vor allem der Blick in die verwirrten Zuschauergesichter. Wie erfrischend, all das anstelle des angepassten und ewigen Mauerjubiläumsbilanziere!

Ein Hoch, ein Prosit. Das deutsche Kinofestival ist also eröffnet.

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